Freitag, 11. März 2011

Die spanische Grippe in Schweden

Am 11. März 1918 wurde der erste große Ausbruch der Spanischen Grippe in Kansas in einem Ausbildungslager für 26.000 Soldaten festgestellt, die für den Einsatz im Ersten Weltkrieg trainiert wurden. Vieles spricht dafür, dass dort der Virus auch mutierte und von dort aus seinen Weg nach Europa fand.

Gegen Mittsommer des gleichen Jahres hatte die Spanische Grippe dann auch Schweden erreicht, wobei hier zwei Orte genannte werden von denen aus die Grippe das Land eroberte. Das Helsingborgs Dagbladet berichtet am 6. Juli von einem Fall in Hyllinge, bei dem ein Besucher aus Oslo zu Mittsommar den Virus einschleppte und am 4. Juli berichtet das Skånske Dagbladet von zwei Fällen in Malmö, wo deutsche Touristen den Virus aus Berlin mitbrachten.

Aber auch wenn nicht eindeutig bekannt wurde wie die Spanische Grippe nach Schweden kam, so starben an ihr zwischen 1918 und 1920, nach offizieller schwedischer Statistik, 37.573 Schweden. Auch wenn die Grippe über Südschweden das Land erreicht, so hatte sie im Norden Schwedens die höchste Todesrate, vor allem im Jämtland, wo nahezu drei Prozent der Bevölkerung an der Spanischen Grippe starben. Zu jener Zeit war der Grund für diese regionale Besonderheit nicht bekannt. Heute weiss man, dass sich das Immunsystem der Nordschweden genetisch von jenem der Südschweden in einigen Punkten unterscheidet, was die hohe Infektionsrate in Nordschweden erklären könnte.

11. März 1907: SKF, Kugellager aus Schweden
11. März 1958: Die arrangierte Ehe von Prinzessin Ingeborg 

Copyright: Herbert Kårlin

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