Freitag, 16. September 2011

Dan Andersson stirbt in Stockholm an Cyanidvergiftung

Am 16. September 1920 stirbt der schwedische Dichter Daniel Andersson, der unter dem Namen Dan Andersson bekannt wurde, im Alter von 32 Jahren an einer Cyanidvergiftung (Blausäure) in Stockholm. Allerdings beging der Dichter keinen Selbstmord, sondern übernachtete im Hotell Hellman in Stockholm, weil er sich am nächsten Tag bei der Zeitung Social-Demokraten um einen Arbeitsplatz bewerben wollte. Was er nicht wusste war, dass das Hotel an diesem Tag Cyanwasserstoff gegen Bettwanzen benutzt hatte, das Zimmer aber zu wenig gelüftet worden war.

Dan Andersson, der als der bedeutendste Arbeiterdichter Schwedens zählt, reiste im Jahre 1902 als Vierzehnjähriger nach Minnesota um auf der Farm einer Tante zu arbeiten und um dann einen Onkel zu besuchen, der ebenfalls in Minnesota wohnte. Der junge Dan Andersson sollte bei dieser Reise untersuchen, ob es sinnvoll sei, dass die gesamte Familie in die USA auswandere. Als Dan jedoch zurückschrieb, dass die Arbeitsbedingungen in Minnesota nicht besser waren als jene in der Heimat, bat ihn der Vater zurückzukehren. Am 16. Dezember des gleichen Jahres war Dan Andersson dann zurück in Schweden.

Dan Andersson begann seine Karriere als Poet in der Luossastugan bei Skattlösberg in Dalarna, die seit 1944 an den großen Poeten erinnert und wo man jeden Sommer den vertonten Gedichten lauschen kann. Die Weisen, die Dan Andersson in jener kleinen Stuga schrieb, zählen noch heute zu den meist vertonten Weisen schwedischer Volksmusiker. Dan Andersson, der selbst Akkordeon und Geige spielte, vertone zahlreiche seiner Gedichte auch selbst. Er arbeitete von 1917 bis 1918 bei der Arbeiterzeitung Ny Tid in Göteborg und übersetzte bis zu seinem frühen Tod vor allem Werke von Rudyard Kipling und Charles Baudelaire. Jeden August findet in Ludvika, wo sich auch das Dan Anderssson Museum befindet, eine Dan Andersson Woche statt, die jedes Jahr tausende von Besuchern anzieht.

16. September 1621: Die Eroberung von Riga durch Gustav II. Adolf
16. September 1977: Der schwedische Komiker Måns Nilsson

Copyright: Herbert Kårlin

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