Dienstag, 6. September 2011

Der Tod durch die Guillotine in Schweden

Am 6. September 1910 bestätigte der Oberste Gerichtshof Schwedens das Todesurteil gegen Johan Alfred Andersson Ander wegen eines Raubmords. Alfred Ander wurde damit der letzte Schwede, der hingerichtet wurde, obwohl die Todesstrafe in Schweden erst im Jahre 1921 abgeschafft wurde. Alfred Ander war auch der einzige Schwede, der durch die im Jahre 1906 aus Frankreich importierte Guillotine hingerichtet wurde, dem Exemplar, das man heute im Nordischen Museum in Stockholm sehen kann.

Alfred Ander wurde am 23. November des gleichen Jahres im Alter von 37 Jahren im Långholmens Gefängnis in Stockholm hingerichtet, nachdem ihn sämtliche gerichtliche Instanzen für schuldig erklärten, auch wenn er selbst die Tat abstritt. Zu diesem Urteil kam es jedoch sicherlich nicht nur wegen den erdrückenden Indizien, sondern auch, weil Alfred Ander bereits eine Karriere als Kleinkrimineller hinter sich hatte, zum Alkohol neigte, permanente Geldprobleme hatte und als gewalttätig galt. Der Mord passte daher zu seinem Werdegang.

Während eines Raubüberfalls auf die Wechselbank Ander Gerell in Stockholm raubte der Täter 5211 Kronen 27 Öre und misshandelte die Angestellte so stark, dass sie wenig später verstarb. Die Spur führte unmittelbar zu Alfred Ander, da man in seinem Hotelzimmer einen Koffer mit einem Teil des Geldes fand, das stark blutverschmiert war. Im Koffer lagen auch die Papiere von Alfred Ander und ein Foto von ihm. Anschließend konnte auch noch die Tatwaffe, eine Handwage, mit ihm in Verbindung gebracht werden, was schließlich zu seinem Todesurteil führte.

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Copyright: Herbert Kårlin

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