Mittwoch, 14. September 2011

Referendum über den Euro in Schweden

Am 14. September 2003, nur wenige Tage nach dem Mord an Anna Lindh in Stockholm, wurde in Schweden ein Referendum abgehalten bei dem sich die Bevölkerung für oder gegen die Einführung des Euro entscheiden sollte. Bereits am Morgen der Abstimmung war sicher, dass die Volksabstimmung keine klare Mehrheit bringen würde, sondern dass es sich um ein Kopf an Kopf Rennen handelte, zumal die Befürworter des Euro mit dem Tode Anna Lindhs jede Propaganda eingestellt hatten.

Die Euro-Frage war für die schwedische Bevölkerung so bedeutend, dass insgesamt 5.843.788 Personen zu den Urnen eilten, was 82,6 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung entspricht. Obwohl nur die Zentrumspartei, die Linken und die Grünen sich gegen die Einführung des Euro aussprachen, also die Minderheit, erreichten die Befürworter ausschließlich in der Region Stockholm mehr als 50 Prozent der Stimmen und selbst in Skåne, wo sich noch eine Mehrheit für den Euro aussprach, lag die die tatsächliche Anzahl der Befürworter, auf Grund der ungültigen Stimmen, unter 50 Prozent.

Das Referendum zeigte letztendlich, dass nur 42 Prozent der Schweden ihre Krone gegen den Euro tauschen wollten. Während der letzten 8 Jahre sollten 18 verschiedene Meinungsumfragen herausfinden, ob sich die Einstellung der Schweden zum Euro gebessert hat, aber nur zweimal im Jahre 2009 gab es eine Neigung zu einem Ja und seit 2010 haben die Befürworter nicht einmal mehr die Schwelle von 40 Prozent erreicht, sondern landeten meist unter 30 Prozent. Obwohl mittlerweile fast alle politischen Parteien Schwedens den Euro einführen wollen, sehen sie bei diesen Werten die nächste Volksabstimmung frühestens im Jahre 2018.

14. September 1913: Die schwedische Schauspielerin Annalisa Ericson
14. September 1933: Der Flugzeugträger HMS Gotland wird zu Wasser gelassen 

Copyright: Herbert Kårlin

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