Sonntag, 6. November 2011

Gustav Jonsson und das Kinderdorf Skå

Am 6. November 1907 wurde Gustav Adolf Jonsson, der allgemein als Skå-Gustav bekannt ist, in Alfta geboren. Gustav Jonsson war als Kinderpsychiater tätig und, beeinflusst von den Schriften S. Neills, ein Pionier der freien, antiautoritären Erziehung in Schweden. Bekannt wurde er jedoch insbesondere durch die Gründung des Kinderdorfes Spå auf Färingsö und sein Buch „Smittad“, in dem er sein Leben als Infizierter an HIV beschrieb, die er sich bei einer Operation zugezogen hatte.

Im Jahre 1947 gründete Gustav Jonsson des Kinderdorf Skå als Gegenpol zu den damaligen Einrichtungen für straffällige Kinder, die zu jener Zeit durch körperliche und psychologische Strafen zurück in das normale gesellschaftliche Leben finden sollten. Das Kinderdorf auf Färingsö, einer Insel im Mälaren, war für Kinder mit neurotischen oder psychopathischen Problemen zwischen 7 und 15 gedacht, die nach Missbrauch, Gewalt, Diebstahl oder anderen Problemen zwangsweise in einem Heim untergebracht wurden.

Gustav Jonsson errichtete auf Färingsö zwölf Holzhäuser, wobei eines davon der Speisesaal war und in den anderen elf jeweils sieben Kinder mit einer Hausmutter und einem Hausvater lebten, die den Kindern ein Gefühl der Geborgenheit mit positiven Erfahrungen geben sollten. Das Projekt veränderte und entwickelte sich im Laufe der Jahre und hat die heutige Erziehung in Kinderheimen und die Arbeit in der Kinderpsychiatrie stark beeinflusst. Trotz des großen und vorbildlichen Erfolgs wurde des Kinderdorf Skå im Jahre 2005, knapp elf Jahre nach dem Tod von Gustav Jonsson, geschlossen.

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Copyright: Herbert Kårlin

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