Dienstag, 27. Dezember 2011

Das Wunder von Gottröra

Am Morgen des 27. Dezember 1991 startete auf dem Flughafen Arlanda in Stockholm eine Maschine der Fluggesellschaft SAS Richtung Warschau. Nur 78 Sekunden nach dem Start des Flugzeugs setzten beide Motoren aus und die Maschine war zu einer Notlandung auf einem Feld bei Gottröra gezwungen. Obwohl das Flugzeug während der Notlandung in drei Teile zerbrach, überlebten alle 129 Passagiere und die gesamte Besatzung. Dieses Ereignis wird noch heute als das Wunder von Gottröra (Miraklet i Gottröra) bezeichnet.

Da die Maschine frisch getankt war und sich noch auf einer geringen Flughöhe befand, war nicht nur das Risiko einer Explosion beim Aufprall sehr hoch, sondern die Piloten hatten auch nur sehr wenig Zeit eine Notlandung einzuleiten, wobei an diesem Tag die Wolken so niedrig lagen, dass die Piloten kaum Sicht auf einen möglichen Notlandeplatz hatten. Mit jeder Sekunde, mit der das Flugzeug sich dem Boden näherte, stieg das Risiko auf eines der bedeutendsten Unglücke der europäischen Luftfahrt.

Da bei der Notlandung kein Brand ausbrach, überlebten alle, die sich im Flugzeug befanden, auch wenn einige unter ihnen schwere Schäden davontrugen und einer der Passagiere den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringen muss. Die beiden Piloten der Maschine waren von diesem Ereignis, das die Weltpresse als Weihnachtswunder beschrieb, so stark traumatisiert, dass sie beide ihren Beruf aufgaben, der Pilot nahezu unmittelbar und der Copilot einige Jahre später. Wie bei der Untersuchung des Unfalls festgestellt wurde, waren beide Piloten nicht für diesen Notfall ausgebildet, zumal in der Maschine das ATR-System eingebaut worden war ohne dass SAS oder Piloten davon informiert worden waren, was die Piloten auch zu einigen Fehleinschätzungen brachte.

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Copyright: Herbert Kårlin

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