Mittwoch, 28. Dezember 2011

Der Film 491 wird in Schweden verboten

Am 28. Dezember 1963 wurde vom Statens Filmgranskningsråd der Film 491 von Vilgot Sjöman von allen Kinos Schwedens verbannt, da das Amt, das seit 1911 jeden Film Schwedens zensierte, der Meinung war, dass dieser schwedische Film zu gewaltsam für das schwedische Publikum sei, auch wenn das Buch von Lars Görling frei verkäuflich war auf das die Geschichte aufbaute und das Werk bereits ein legendärer, wenn auch sehr umstrittener, Bestseller war, da er das morbide Leben im Stockholm der 50er Jahre schilderte.

Erst am 16. März 1964 konnte 491 dann in die schwedischen Kinos kommen, nachdem jedoch alle gewaltsamen Filmszenen aus dem Werk entfernt worden waren, unter anderem auch einige Sexszenen, da diese schädlich für die Entwicklung der schwedischen Gesellschaft gewesen seien. Der äußerst kontroverse Film war in Norwegen sogar noch bis 1971 verboten, wobei er in anderen Ländern bereits zu Beginn in ungekürzter Form gesehen werden konnte, da der Begriff Filmkunst in jedem Land anders bewertet wurde.

Schweden war weltweit das erste Land, das bereits im Jahre 1911 eine Filmzensur einrichtete, was sehr viele Länder kritisierten, da diese Zensur die Ausdrucksfreiheit verhinderte, ein Grundelement jeder Demokratie. Im Laufe eines Jahrhunderts hat sich die schwedische Filmzensur dann stufenweise gelockert und sich während der letzten Jahre dann vor allem darauf beschränkt ein Mindestalter für Filme festzulegen. Erst 2011 wurde die Zensur in Schweden dann endgültig abgeschafft und der Statens Medieråd nahm seine Arbeit auf, ein Amt, das entscheiden soll ab welchem Alter Filme oder auch Videospiele zulässig sind.

28. Dezember: Der Tag der unschuldigen Kinder in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

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