Mittwoch, 7. Dezember 2011

Der Vindelälven wird zum Naturschutzgebiet

Nach Jahren der Planung von Wasserkraftwerken, Lobbyarbeit und Widerstandsbewegungen entschied sich am 7. Dezember 1967 bei einer Abstimmung im Parlament die Zukunft des norrländischen Vindelälven. 179 von 320 Parlamentariern entschieden sich dafür den Vindelälven nicht ökonomisch zu erschließen und ihn in seinem ursprünglichen Zustand zu lassen. Am 1. April 1970 wurde diese Entscheidung dann auch schriftlich bestätigt und 1993 wurde der Fluss, gemeinsam mit dem Torneälven, dem Kalixälven und dem Piteälven zu einem Nationalfluss und zum Schutzgebiet erklärt.

Der Vindelälven im südlichen Lappland, der größte Nebenfluss Schwedens, konnte durch diese Entscheidung einer der vier natürlichen Gebirgsflüssen Schwedens bleiben und mündet nach 453 Kilometer Länge in den Umeälven. Während der Schneeschmelze kann der Vindelälven sogar weitaus mehr Wasser transportieren als der begradigte und ausgebaute Umeälven. Der Vindelälven ist einer der bedeutendsten nordschwedischen Flüsse für Naturliebhaber und Fischer, wobei man an ihm noch zahlreiche Schmieden findet, die von der starken Strömung des Vindelälven profitierten.

Die Entscheidung der Regierung den Vindelälven zu erhalten und das schnelle Einlenken des Stromerzeugers Vattenfall, der dort Wasserkraftwerke vorgesehen hatte, war indes kein Zufall oder eine Entscheidung für einen Naturschutz. Die Ursache war vielmehr, dass Vattenfall auf Kernenergie zu setzen begann, die weitaus rentabler war als Wasserkraft und zudem der niedrige Ölpreis der Zeit selbst Ölkraftwerke sinnvoller machte und beim Bau dieser Kraftwerke auch weniger Widerstand von der Bevölkerung zu erwarten war, denn Samen, Naturschützer, Tourismusindustrie, Fischer und andere Gruppen begannen seit 1962 immer aktiver für den Erhalt des Vindelälven zu kämpfen, blieben jedoch von Kernenergie unberührt.

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Copyright: Herbert Kårlin

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