Montag, 6. Februar 2012

Der letzte politische Machtbeweis der schwedischen Könige

Am 6. Februar 1914 versammelten sich 32.000 schwedische Konservative in Stockholm um den König in seiner Forderung nach einer stärkeren Verteidigung des Landes zu stützen. Im königlichen Hof versicherte der Organisator der Demonstration, Uno Nyberg, Gustav V. seine Unterstützung und warnte vor den negativen politischen Kräften der Regierung, die Schweden mit dem Wunsch einer Abrüstung in große Gefahr brächten. Zahlreiche Demonstranten kamen in ihren Nationaltrachten um ihre Einstellung zu Schweden zum Ausdruck zu bringen, was heute noch beim Königshaus und den Sverigedemokraterna bei bedeutenden Anlässen der Fall ist.

Nominell hatte der König Schwedens bis 1975 das Recht sich in alle Angelegenheiten der Regierung einzumischen und selbst Änderungen zu verlangen. Allerdings kam es am 6. Februar 1914 letztmals zu dieser Auseinandersetzung, die nicht nur König und Regierung in eine zweifelhafte Situation gebracht hatten, sondern auch Bauern und Arbeiter, da die Bauern den König unterstützten und die Arbeiter die bestehende Regierung unter Karl Staaff.

Obwohl am 8. Februar 1914 dann die Arbeiter Schwedens eine Gegendemonstration in Stockholm veranstalteten und mit 50.000 Teilnehmern der Regierung die Unterstützung versicherten, konnte diese sich nicht gegen die Macht des Königshauses durchsetzen und musste am 17. Februar, nur wenige Monate vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, aufgelöst werden. Da diese Situation ganz Schweden in eine schwere Regierungskrise (Borggårdskrisen) versetzte, versicherte Gustav V. anschliessend sich nicht mehr aktiv in die Regierungsgeschäfte einzumischen.

6. Februar 1993: Der Nationaltag der Samen in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

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