Donnerstag, 2. August 2012

Kaffee wird in Schweden verboten

Auch wenn man heute Kaffee als das schwedische Nationalgetränk betrachtet, so kam es in Schweden zwischen 1756 und 1822 viermal zu einem absoluten Kaffeeverbot, unter anderem am 2. August 1794. Dieses Verbot dauerte acht Jahre lang, bevor es von der Regierung wieder aufgehoben wurde. Anschließend konnte man wieder fünfzehn Jahre lang Kaffee trinken, bevor ein neues Verbot an der Tagesordnung war. Anlass dazu war grundsätzlich, dass die Schnapsbrennereien sich vom Kaffee bedroht sahen, der immer häufiger in Schweden getrunken wurde und dadurch die Gewinne der Alkoholindustrie schmälerte.

Kaffee war im Jahre 1685 erstmals nach Schweden gelangt, allerdings in einer sehr bescheidenen Menge, denn nach den Zollpapieren in Göteborg handelte es sich dabei um gerade einmal um ein halbes Kilo. Zwei Jahre später wurde Kaffee dann als Medizin gehandelt und konnte ausschließlich in Apotheken gehandelt werden. Erst der König Karl XII. hatte dann bei einem Aufenthalt in der Türkei entdeckt, dass Kaffee auch ein normales Getränk sein konnte, den er, zurück in Schweden, weiterhin auf türkische Art trinken wollte. Zu diesem Zweck hatte er selbst eine Kaffeemaschine mit nach Schweden gebracht. Täglich erhielt er auch eine Lieferung Kaffee aus der Türkei, wobei man dem König nachsagt, dass er täglich drei Liter Kaffee trank.

Heute wird Schweden weltweit nur noch von Finnland beim Kaffeekonsum geschlagen und die aktuellen Zahlen sprechen für sich, denn jedes Jahr werden rund 90 Millionen Kilo Rohkaffee in Schweden importiert und 2011 kaufte jeder Einwohner des Landes (Babys mitgezählt) 9,64 Kilogramm Kaffee pro Jahr und trank 161 Liter des Getränkt, also 3,5 große Tassen am Tag, wobei Männer im Durchschnitt 20 Prozent mehr Kaffee als Frauen trinken und die überwiegende Menge des Kaffees zu Hause getrunken wird. Das wichtigste Importland für schwedischen Kaffee ist seit Jahrzehnten Brasilien.


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Copyright: Herbert Kårlin

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