Mittwoch, 29. August 2012

Olof von Dalin: Fortschrittliche Kritik und konservative Geschichte

Olof von Dalin wurde am 29. August 1708 im Pfarrhof Vinberg in Halland geboren und gilt als einer der wichtigsten Skalden, Prosaschriftsteller und Geschichtswissenschaftler des 18. Jahrhunderts, wobei er versuchte die schwedische Gesellschaft zu modernisieren, was sich insbesondere durch seine Unterstützung der jüngeren Adelsschicht und die Begeisterung für die industriellen Bewegung Schwedens auszeichnete. Ursprünglich sollte Olof von Dalin Arzt werden, aber nach kurzer Zeit auf der Universität Stockholm änderte er seine Richtung und widmete sich der Humanwissenschaft.

Olof von Dalin, der bald nach seinem Studium in der obersten Schicht des Landes verkehrte und 1750 auch der Lehrer des Kronprinzen wurde, machte sich vor allem durch zwei Werke bekannt. Ab 1732 gab er anonym die Zeitschrift „Then Swänska Argus“ heraus, die er nach dem Vorbild des englischen „The Spectators“ gestaltete. Das besondere dieser Zeitschrift war, dass Olof von Dalin hier in einfachem Schwedisch über die Alltagsprobleme des Normalschweden berichtete und damit als erster Schwede eine politische Satire in Sagenform publizierte. Da die Königin Ulrika Eleonora das Werk schätzte, entging Olof dabei auch einem Verbot des Argus.

Ab 1740 schrieb Olof Dalin keinerlei Prosaliteratur mehr und nur noch wenige Gedichte. Dafür arbeitete er an einer dreibändigen Geschichte Schwedens, die er Svea Rikes historia nannte und von der Urzeit bis zu den Erben Gustav Vasas ging. Schon zu seiner Zeit wurde dieses gigantische Werk extrem stark kritisiert, da er dem Adel eine zu starke Rolle gab, die Landhebungen mit der Verdunstung des Wassers erklärte, eine umdiskutierte Königsfolge vertrat und zahlreiche Vorurteile verarbeitete, die bereits um diese Epoche als überholt galten. So fortschrittlich er sich mit seinem Argus zeigte, so konservativ war sein Geschichtswerk, wuch wenn es uns heute einen guten Einblick in die Denkweise des 18. Jahrhunderts bietet.


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Copyright: Herbert Kårlin

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