Freitag, 18. Oktober 2013

Lars Schmidt bringt das Musical nach Schweden

Als Lars Schmidt am 18. Oktober 2009 in Fjällbacka im Bohuslän starb, hatte er das Theatergeschehen nicht nur in Schweden revolutioniert, sondern auch in Frankreich, obwohl er nie auf der Bühne stand und während seines Lebens oft nur als der Ehemann von Ingrid Bergman genannt wurde. In der Tat haben jedoch nur sehr wenige Personen so viel für die schwedischen Theaterbühnen getan wie Schmidt, der Mann, der immer nur im Hintergrund arbeitete.

Nach eigenen Aussagen entdeckte Lars Schmidt das Theater als er als 17-jähriger die Aufführung „Der Sturm“ im Göteborger Stadttheater sah. Nur wenige Jahre später entschied er sich Theateragent zu werden und reiste nach New York, wo es ihm noch während des Zweiten Weltkriegs gelang zahlreiche Rechte des amerikanischen Theaterrepertoires zu erwerben. Unter seinem Verlag Nordiska Teaterförlaget bot er diese Werke dann bei schwedischen Theatern an, die sehr schnell entdeckten, dass die angebotenen Werke sehr vielversprechend waren und das Publikum ins Theater brachte.

Als Lars Schmidt gerade einmal Anfang 30 war, hatte er bereits die europäischen Rechte für Musicals wie Oklahoma!, Annie Get Your Gun und Kiss Me, Kate, zu denen bald auch My Fair Lady, West Side Story und später Jesus Christ Superstar kamen. Ab Mitte der 60er Jahre arbeitete Schmidt parallel in Schweden und in Paris, wo er zeitweise bis zu vier Theatern besaß. Seinem Einsatz verdankt man allerdings nicht nur das amerikanische Musicalrepertoire, sondern auch die Stücke von Harold Pinter, Arnold Wesker, und Peter Schaffer, um nur einige der Autoren zu nennen, die Lars Schmidt nach Europa brachte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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