Montag, 20. April 2015

Ein Sonnenphänomen und eine politische Auseinandersetzung

Als am 20. April 1535 in Stockholm plötzlich fünf kleinere Sonnen um die Sonne erschienen, ein Phänomen, das man heute als Nebensonnen oder Wettersonnen (Parhelion) bezeichnet, so wurde dies im damaligen Volksglauben als schlechtes Vorzeichen gewertet und die Bevölkerung der schwedischen Hauptstadt strömte in Scharen zur Kirche um zu hören wie Olaus Petri dieses Omen deute, der natürlich erklärte, dass dies auf die politische Lage zurückzuführen sei und der Bevölkerung nichts geschehen würde wenn sie sich auf Gott besinnen würde.

Olaus Petri hatte damit, ohne den Namen ausdrücklich zu nennen, die Schuld an diesem üblen Vorzeichen Gustav Vasa aufgelastet, der sich den Hass Gottes auf sich gezogen habe, weil er den katholischen Glauben verboten habe und zudem die Besitztümer der katholischen Kirche und der Klöster eingezogen hatte. Auch wenn das Himmelphänomen zwei Stunden später wieder verschwand und sich die Bevölkerung langsam wieder beruhigte und nach Hause ging, so sah Olaus Petri seine Chance und entschied sich das Ereignis zu verewigen damit die Stockholmer auch in Zukunft die Religion als ihr Heil und die Politik als Gefahr betrachten sollten.

Olaus Petri beauftragte umgehend einen Maler damit das Himmelsphänomen auf einem möglichst großen Gemälde festzuhalten, das anschließend in der Storkyrkan in Stockholm aufgehängt wurde. Um die Bedeutung der Kirche hervorzuheben, ließ Olaus Petri die Kirche Stockholm dominieren und das königliche Schloss Tre Kronor wurde zu einer Nebenrolle verurteilt. Es war daher nicht verwunderlich, dass Gustav Vasa dieses Bild als Provokation betrachtete, denn schließlich sollte der König als die leuchtende Sonne betrachtet werden, die nun jedoch als Bedrohung gesehen wurde. Das Gemälde führte daher zu einer längeren Auseinandersetzung zwischen Olaus Petri und Gustav Vasa, ohne dass dies jedoch für eine der Seiten ernsthafte Folgen gehabt hätte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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