Mittwoch, 20. April 2016

Das Bio Roy, einst Bio Royal, in Göteborg

Das Kino Bio Roy, ursprünglich Bio Royal, in Göteborg öffnete am 20. April 1940 erstmals seine Türen für die Kinobesucher der Stadt und ist das einzige, das von acht Kinos entlang der Avenyn überlebte und noch heute mit seiner „Funkisarchitektur“ den Blick auf sich zieht. Das Bio Roy wurde vom Architekten Nils Olsson an der Paradestraße Göteborgs gebaut und zeigt deutlich, dass Olsson sich intensiv mit der Bauhaus-Architektur, die im Schwedischen Funkis genannt wird, auseinandersetzte und daher nach seinem fünfjährigen Studium in Deutschland vier Häuser an der Avenyn bauen durfte.

Das Bio Roy gehört zu den wenigen Kinos Schwedens, die den Charakter der 40er Jahre beibehalten haben, denn während der beiden größeren Renovierungsarbeiten während seiner Existenz versuchte man das Original zu erhalten, oder wiederherzustellen. Die Wandmalereien im Kino stammen noch vom Künstler Hugo Öfverström, der sonst überwiegend Landschaften des Bohuslän malte, und geben dem Besucher des Kinos den Eindruck in eine vergangene Epoche einzutauchen und man kann sich heute kaum vorstellen, dass dieses Kino in den 40er Jahren eines der modernsten Kinos Schwedens war, das bereits voll für den Tonfilm gebaut wurde, die Akustik des Saales also bedeutend war.

Als man das Bio Roy im Herbst 2008, nach 14 Jahren Pause und einer Renovation, erneut einweihen wollte, stellte sich ein juristisches Problem, denn der Name Bio Royal war geschützt und durfte daher nicht mehr benutzt werden. Glücklicherweise gab es in Göteborg einen Filmer, der Roy Andersson hieß, so dass man das ursprüngliche Reklameschild behalten konnte, nur die letzten beiden Buchstaben nicht mehr beleuchtet werden konnten sobald man das Kino diesem Filmer widmete. Seit 2008 gehört das Bio Roy in Göteborg zur Gruppe Folkets Hus och Parker, das auch in Stockholm, Malmö und Helsingborg noch jeweils eine Kino betreibt. Neben einer Auswahl von Qualitätsfilmen erfolgen im Bio Roy per Satellit auch Direktübertragungen der Meropolitan in New York und des National Theatre in London.


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Copyright: Herbert Kårlin

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