Samstag, 2. April 2016

Die Stadtbibliothek in Göteborg

Bereits am 30. Dezember 1861 weihte der Dompropst Peter Wieselgren eine Volksbibliothek in Göteborg ein, die der Kaufmann James Dickson als Stiftung in der Arbeitergegend Haga geschaffen hatte, um den Arbeitern ein kostenloses Vergnügen zu bieten und sie dabei gleichzeitig zum Lesen zu bringen, da Lesen damals auch eng mit Allgemeinbildung verbunden wurde. Dickson erweiterte die Bibliothek bis zu seinem Tode und konnte am Ende seines Lebens eine Bibliothek mit rund 3000 Büchern bieten, und schon 1897 wurde daraus die erste offizielle Volksbibliothek Schwedens, die 1950 von der Stadt Göteborg übernommen wurde und bis 1967 der Vorläufer der Stadtbibliothek Göteborgs war.

Als Astrid Lindgren dann am 2. April 1967 die neu errichtete Stadtbibliothek in Göteborg einweihte, wurde die Volksbibliothek endgültig aufgelöst und die neueren Bücher wurden Bestand der neuen Bibliothek. Die Bibliothek entwickelte sich mit hoher Geschwindigkeit und gegen 1990 verfügte sie über etwa 450.000 Bücher und war damit die größte Bibliothek Schwedens. Als die Stadsbiblioteket Göteborg dann 2012 wegen Umbauten geschlossen wurde, war der Bestand jedoch um nahezu ein Drittel geschrumpft. Während der Bautätigkeiten, die zwei Jahre in Anspruch nahmen, wurden Teile der Stadtbibliothek ausgelagert, aber viele Bücher waren in dieser Zeit nicht greifbar.

Als die erweiterte und renovierte Stadtbibliothek in Göteborg im April 2014 neu eingeweiht wurde, war der Buchbestand auf etwas über 200.000 Exemplare geschrumpft, da sich Göteborg für eine Großreinigung entschieden hatte und alle etwas zerlesenen Bücher und Doppelexemplare aus dem Bestand nahm. Das Ergebnis war natürlich, dass man heute selbst in der Stadtbibliothek in Malmö weitaus mehr Bücher findet als in jener in Göteborg. Die einzige wirklich positive Entwicklung war, dass ab dieser Zeit Bücher, die sich in irgendeiner Bibliothek der Stadtteile befanden, im Leihsystem integriert wurden und man jedes geliehene Buch an jeder der Bibliotheken zurückgeben kann. In Stockholm sollte zur gleichen Zeit die Stadtbibliothek ebenfalls modernisiert und erweitert werden, was bisher jedoch daran scheiterte, dass man dort kulturhistorische Aspekte geltend machte und den Anbau der Umgebung angepasst werden soll, was in Göteborg gar nicht erst zur Sprache kam und dazu führte dass die neue Bibliothek wie ein Fremdkörper in der Umgebung wirkt.


2. April 1796: Die schwedische Künstlerin Ulrika Pasch
2. April 1884: GAN, Gösta Adrian-Nilsson, und die moderne Kunst Schwedens
2. April 1900: Gustaf Åkerhielm, Ministerpräsident Schwedens
2. April 1904: Karl Ragnar Gierow holt das europäische Theater nach Schweden
2. April 1954: Der schwedische Künstler Lars Lerin
2. April 1954: LIN, die schwedische Fluggesellschaft Linjeflyg
2. April 1974: Håkan Hellström, Musik aus Schweden
2. April 1995: Hannes Alfvén, ein Nobelpreisträger als Kernkraftgegner

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

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