Sonntag, 17. April 2016

Kid Severin, Schriftstellerin und Journalistin

Kid Severin, nach ihrer dritten Ehe eigentlich Anna Ingrid Cecilia Severin, kam am 17. April 1909 in Stockholm zur Welt und begann unmittelbar nach ihrer Hochschulreife für die schwedische Presse zu arbeiten, was in jenen Jahren bei Frauen relativ selten war, andererseits auch dazu führte, dass Severin, obwohl sie heute in weiten Kreisen vergessen ist, eine Legende wurde, der man sogar die Wortschöpfungen kändis (Promi) und doldis (große/großer Unbekannte) zuschrieb, obwohl sie diese beiden Begriffe kaum geschaffen hat, jedoch in der allgemeinen journalistischen Sprache tatsächlich verbreitete.

Kid Severin, die aus bescheidenen Verhältnissen kam, wechselte die ersten Jahre ihrer Tätigkeit von Zeitschrift zu Zeitschrift und arbeitete erst ab 1944 regelmäßig für die Abendzeitung Expressen. Als Journalistin von Frauen- und Damenzeitungen ging Severin einen sehr eigenen Weg, denn sie verkehrte in allen Kreisen um Informationen zu suchen, angefangen von Schwarzklubs bis zu Premierenpublikum und zu Königshäusern, wobei es ihr dabei gelang auch Türen zu öffnen, die selbst männlichen Journalisten jener Zeit verschlossen blieben. Entsprechend war sie von Redaktionen gesucht und konnte sich einen treuen Leserkreis schaffen.

Auch wenn Kid Severin vor allem als Journalistin bekannt war, so schrieb sie auch Bücher und Fernsehmanuskripte. Und die Ehen mit Gösta Bruncrona und später mit Gustaf Severin ließen Severin auch persönlich im gesellschaftlichen Rang aufsteigen. Ihr Erfolg als Autorin lag jedoch nicht nur daran, dass sie sehr vielen wichtigen Personen Schwedens sehr nahe kam, sondern dass sie einen Artikel in Literatur verwandeln konnte, der trotzdem leicht zu lesen und amüsant war. Kid Severin spielte mit Worten, vermied jedoch jede Kritik, ein Zug, der ihr zu sehr vielen Informationen verhalf. Nach einer Legende konnte man die Schriftstellerin und Journalistin Kid Severin bei Empfängen immer mit einem Glas Champagner in der einen Hand und dem Notizheft in der anderen Hand beobachten, denn es gab keine Sekunde in der sie ihre Umgebung nicht nach einem Stoff absuchte.


17. April 1742: Arvid Horn, der heimliche Regent Schwedens
17. April 1870: Der schwedische Architekt Lars Israël Wahlman
17. April 1900: Das Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg
17. April 1907: August Strindbergs "Ein Traumspiel" hat Uraufführung
17. April 1920: Bengt Anderberg, der Schriftsteller der schwedischen Erotik
17. April 1929: Alfred Berg entdeckt als Student die Musik
17. April 1970: Rudolf Petersson und der berühmteste Rekrut Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen