Montag, 31. Oktober 2016

Die schwedische Prinzessin Margaretha

Prinzessin Margaretha kam am 31. Oktober 1934 als älteste Tochter des Erbprinzen Gustaf Adolf und Prinzessin Sibylla im Schloss Haga zur Welt und ist damit die älteste Schwester des heutigen Königs Carl XVI. Gustaf. Auf Grund der früheren Successionsordnung kam Prinzessin Margaretha leider nie als Thronfolgerin in Frage. Margaretha ließ sich im Modeatelier Märthaskolan zur Kleiderschneiderin ausbilden, wobei diese Schule dafür bekannt war sehr exklusive Damenmode zu schaffen und enge Verbindungen zu Dior und Chanel in Paris hatte.

Bereits die erste große Liebe Prinzessin Margarethas führte in den englischen Sprachraum, denn sie wollte einen schottischen Jazzpianisten heiraten, was die Eltern jedoch untersagten. Als Margaretha dann am 30. Juni 1964 heiratete, kam der Ehemann aus England. Da John Ambler bürgerlicher Herkunft war, verzichtete Margaretha, gemäß Tradition, ihrem Titel als Prinzessin. Dass man dennoch von Prinzessin Margaretha spricht, liegt daran, dass ihr das schwedische Königshaus den Ehrentitel Prinzessin verlieh, was Margaretha jedoch nicht davon abhielt ein vollkommen bürgerliches Leben zu führen und nur einige wenige Male das schwedische Königshaus, bei der Einweihung eines Weihnachtsbazars in London, vertrat.

Prinzessin Margaretha gilt als die am wenigsten bekannte Person des Königshauses, was nicht nur daran liegt dass Margaretha nahezu unbekannt in einem Dorf in England wohnt, sondern weil sie während ihres bisherigen Lebens nicht ein einziges Mal ein Interview gab und Gerüchte daher nur in Zweiter Hand entstanden. Sicher ist, dass die Prinzessin sehr schwere Jahre hatte als die Firma ihres Mannes mit hohen Schulden in Konkurs ging, wobei eine englische Zeitung in dieser Zeit auch schrieb dass Margaretha mit der Billiggesellschaft Ryanair von Stockholm nach London geflogen wäre. Prinzessin Margaretha lebt sehr zurückgezogen in England, besucht jedoch noch regelmäßig ihren Bruder im königlichen Schloss.


31. Oktober 1857: Axel Munthe, Schriftsteller und Arzt
31. Oktober 1878: Die Dampfmühle Eldkvarn in Stockholm brennt
31. Oktober 1916: Carl Bernadotte und die Affäre Huseby
31. Oktober 1920: Die schwedische Fußballlegende Gunnar Gren
31. Oktober 1924: Lars Widding, der Vielschreiber des 20. Jahrhunderts
31. Oktober 1924: Der schwedische Schriftsteller Lars Widding
31. Oktober 1962: Mari Jungstedt und Kommissar Anders Knutas aus Gotland
31. Oktober 2006: Der Umskalstunneln zwischen Schweden und Norwegen

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 30. Oktober 2016

Der schwedische Männerchor Orphei Drängar

Als in Uppsala Mitte des 19. Jahrhunderts eine Choleraepidemie herrschte und die Stadt wie eine Festung geschlossen war, war auch das Nachtleben nahezu nicht mehr existent. In dieser schwierigen Situation trafen sich am 30. Oktober 1853 etwa ein Dutzend Musikstudenten erst in einer Kneipe und zogen dann weiter auf dem Marktplatz der Stadt um zu singen, was zum Auftakt der Gründung des Männerchors Orphei Drängar, kurz OD, wurde. Der Name des Chors entstammte einem der Lieder, das die Männergruppe an diesem Abend sang, nämlich dem bekannten Lied Hör I Orphei Drängar des bekannten Dichters Carl Michael Bellman.

Obwohl die Orphei Drängar sehr schnell Konkurrenz aus Lund und Stockholm bekamen, gelangen es ihnen noch im 19. Jahrhundert die Vorrangstellung der schwedischen Männerchöre zu erlangen, und bis heute zu erhalten, was sicher auch mit dem ersten Chorleiter Hugo  Alfvén mit zusammenhing. Allerdings sollte es elf Jahre dauern bevor der Chor auch das erste eigene Konzert gab und erst am 13. April 1870 sangen die Orphei Drängar dann erstmals den Frühling ein, eine Tradition, die noch heute in ganz Schweden weiterlebt. 1891 machten die Orphei Drängar dann ihre erste Tournee in Schweden, ein Jahr später besuchten sie auch Kopenhagen und Hamburg und 1907 wurde in London erstmals ein Konzert des Männerchors aufgenommen und zur Platte gepresst.

Als die Orphei Drängar 1962 erstmals ihre Konzerte Capricerna gaben, war dies der Auftakt für eine lange Tradition in Uppsala, denn jedes Jahr am Wochenende um den Zweiten Advent sind die fünf Capricerna der Sänger, die in der Aula der Universität Uppsala gegeben werden, bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Orphei Drängar zeichnen sich aber auch dadurch aus, dass sie sich auf einer Bühne in einem stillgelegten Eisenwerk ebenso wohl fühlen wie der Royal Albert Hall in London oder der Symphony Hall in Osaka. Bei ihren Konzerten, die von nationalromantischen Liedern bis zum Riverdance und Jazz gehen, treten auch die bedeutendsten Sänger und Sängerinnen Schwedens als Gäste auf. Unter den Gästen findet man, unter vielen anderen, auch Anne Sophie von Otter, Peter Mattei oder auch Malena Ernman.


30. Oktober 1611: Karl IX. ein Ersatzkönig leitet Schweden
30. Oktober 1785: Gustaf Philip Creutz, vom Dichter zum Diplomat Schwedens
30. Oktober 1807: Handelsmann Johanna aus Ödeshög
30. Oktober 1860: Der Weg zur Religionsfreiheit in Schweden
30. Oktober 1921: Der schwedische Künstler Karl Axel Pehrson
30. Oktober 1982: Karl Ragnar Gierow holt das europäische Theater nach Schweden
30. Oktober 1998: Ein Fest in Göteborg wird zum Feuerinfierno 

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Samstag, 29. Oktober 2016

Die Gründung der Stadt Kristinehamn

Kristinehamn war bereits im 14. Jahrhundert eine Küstenstadt am Vänern und ein wichtiger Marktplatz, da die Stadt an der bedeutendsten Verbindung zwischen Schweden und Norwegen lag. Allerdings sprach man damals noch nicht von Kristinehamn, sondern von Broo. Als Herzog Karl sich 1572 dafür entschied ein Eisenwerk und eine Fabrik zur Holzverarbeitung im dortigen Ort zu bauen, wollte er Kristinehamn zur Hauptstadt des Värmlands machen, aber zwölf Jahre später änderte er seine Pläne und er vergab die Stadtprivilegien nicht an Kristinehamn, sondern an Karlstad.

Unabhängig von der Entscheidung des Herzogs wuchs Kristinehamn, dank der Eisenverarbeitung,  bedeutend an und bereits am 29. Oktober 1642 entschied sich Königin Kristina der Stadt Broo die Stadtrechte zu verleihen, allerdings ihr auch einen neuen Namen zu geben, nämlich Christinehamn, das später zu Kristinehamn wurde. Noch heute erinnert das Stadtwappen an die industrielle Vergangenheit der Stadt, denn das Boot im Wappen entspricht jenen, die das aus Bergslagen ankommende Eisen auf dem Wasserweg zu den verschiedenen Eisenhütten und Schmieden am Rande des Vänern weitertransportierten.

Die Stadt Kristinehamn entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Zentrum des Eisen- und Holztransports aus Bergslagen, was sich noch verstärkte als 1842 mit dem Bau einer Eisenbahnlinie begonnen wurde und bei Kristinehamn der Kilometer Null entstand, die erste Haltestelle der Inlandsbanan, die mit ihren 1288 Kilometer Länge eine Verbindung zwischen Kristinehamn im Süden und Gällivare im Norden schuf. Heute ist allerdings nicht nur die Inlandsbanan eine touristische Attraktion, sondern auch ein nachgebautes Boot aus der Gründungszeit der Stadt, das im Sommer vor Kristinehamn seine Segel setzt.


29. Oktober 1642: Der Ort Järle bei Nora erhält die Stadtrechte
29. Oktober 1726: Daniel Melanderhjelm, Astronom und Mathematiker
29. Oktober 1908: Lorens Marmstedt, vom Filmkritiker zum Produzenten
29. Oktober 1950: König Gustav V., der älteste König Schwedens
29. Oktober 1956: Die Schauspielerin und Komikerin Babben Larsson
29. Oktober 1971: Der schwedische Nobelpreisträger Arne Tiselius
29. Oktober 1998: Ein Fest in Göteborg wird zum Feuerinfierno
29. Oktober 2012: Cordelia Edvardson und das überlebte Auschwitz

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 28. Oktober 2016

Die schwedische Künstlerin Anna Nordlander

Anna Nordlander kam am 28. Oktober 1843 als Tochter des Priesters Nils Nordlander in Skellefteå zur Welt, der Stadt, die ihr Vater offiziell zwei Jahre nach ihrer Geburt gründete und und vorher lediglich als größere Ansiedlung galt. Auch das Kunstinteresse Nordlanders kam vom Vater, der in seiner Freizeit viel malte und der Tochter zudem eine für die Zeit sehr gute Bildung bot. Der spätere Erfolg der Künstlerin, verbunden mit der Stadtgründung des Vaters, führten sehr viel später auch dazu dass das Kunstmuseum in Skellefteå nach Anna Nordlander benannt wurde.

Warum sich Anna Nordlander in einer Zeit, in der Frauen für den Haushalt bestimmt waren, dafür entschied Künstlerin zu werden, ist unbekannt, könnte jedoch mit dem Aufenthalt des Künstlers Johan Fredrik Höckert im Elternhaus zu tun haben, da Nordlander, wenn auch in modernerem Stil, die nordländische Malerei des Künstlers fortsetzte und man unter ihren Werken sehr viele samische Motive findet. Sicher ist hingegen dass Nordlander 1866 die erste Schwedin aus dem nördlichen Teil des Landes war, die in der kurz vorher gegründeten Frauenabteilung der Kunstakademie in Stockholm aufgenommen wurde und ihre Studien anschließend in Brüssel und Paris fortsetzte. In Paris gehörte Nordlander sogar zur ersten Gruppe schwedischer Frauen, die sich dort dem Kunststudium widmeten.

Wie sehr viele Künstlerinnen Schwedens geriet Anna Nordlander nach ihrem Tod am 26. Februar 1879 in Härnösand in Vergessenheit und verdankt es einem Zufall dass ihre Werke heute wieder gewürdigt werden. Ein Kunsthändler bot der Stadt Skellefteå in den 90er Jahren eine kleinere Sammlung an Gemälden Nordlanders an, und die Stadt griff glücklicherweise unmittelbar zu. Nordlander war nämlich die erste Künstlerin Schwedens, die die Waldsamen in ihren Gemälden festhielt, was ihr letztendlich auch den Einzug in das Nationalmuseum in Stockholm ermöglichte, wenn auch mit einem völlig anderen Gemälde. Im Museum in Skellefteå findet man heute rund 40 Bilder der Künstlerin, die den gesamten Werdegang Nordlanders zeigen.


28. Oktober 1412: Margareta Valdemarsdotter, Königin von Schweden
28. Oktober 1820: Die erste Sparkasse Schwedens
28. Oktober 1885: Per Albin Hansson, ein Antialkoholiker als Ministerpräsident
28. Oktober 1916: Sten Allan Olsson und Stena Line
28. Oktober 1929: Elisabeth Killander entwickelt sich zur Schmerzspezialistin
28. Oktober 1966: Der letzte Holzkohle-Hochofen Schwedens wird geschlossen

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Die schwedische Sängerin Jessica Andersson

Jessica Andersson kam am 27. Oktober 1973 als Jessica Arvidsson in Stockholm zur Welt und hatte, wie sie später in ihrem Leben selbst berichtete, eine sehr instabile Kindheit, denn die Eltern waren Alkoholiker, ihre Mutter stand zusätzlich unter Drogen und mehrere späteren Partner der Mutter zeichneten sich durch Gewalt aus. Das Ergebnis war, dass Andersson schließlich im Heim landete und ihre Mutter bisweilen im Gefängnis besuchen konnte. Andersson versuchte die Geschichte geheim zu halten, aber als merkwürdige Gerücht im Internet auftauchten, schrieb sie eine Selbstbiografie, die ein neues Bild auf ihre Kindheit wirft.

Nach eigenen Aussagen wollte Jessica Andersson schon immer Sängerin werden, was sich jedoch nicht ganz einfach zeigte, denn erst die Teilnahme an der Talentshow Fame Factory im Jahre 2002 sollte Andersson ihrem Traum näher bringen, denn als Folge ihrer Teilnahme schuf Bert Karlsson das Duo Fame (Magnus Bäcklund/Jessica Andersson). Dem Duo gelang es auf Anhieb mit Give Me Your Love die Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest 2003 zu gewinnen und Andersson war über Nacht von einer Kneipenssängerin zu einer anerkannten Popsängerin Schwedens aufgestiegen. Im Folgejahr gelang es Fame mit Vindarna Vänder Oss zwar erneut ins Finale des Melodifestival zu gelangen, landete dort jedoch nur auf dem sechsten Platz.

Auch als sich Fame nach All In The Game 2006  trennte und Jessica Andersson eine Solokarriere begann, setzte sich der Erfolg fort, unter anderem mit dem Musical Little Shop of Horrors, Fernsehauftritten, Tourneen und natürlich mit der Teilnahme an mehreren Vorausscheidungen des ESC, bisher letztmals im Jahre 2015 mit Can't Hurt Me Now, wobei sie damit bei der schwedischen Endausscheidung noch den elften Platz belegte. Die Beliebtheit der Sängerin stieg mit der Veröffentlichung ihrer Selbstbiografie, die über 120.000 mal verkauft wurde, weiterhin ann und machte sie zu einer volksnahen Sängerin, die gegenwärtig allein mit ihrem Sohn in Trollhättan wohnt.


27. Oktober 1844: Klas Pontus Arnoldson, Träger des Friedensnobelpreises
27. Oktober 1857: Ernst Trygger wird Ministerpräsident Schwedens
27. Oktober 1885: Die schwedische Künstlerin Sigrid Hjertén
27. Oktober 1964: Dawit Isaak, zehn Jahre Gefangenschaft eines Journalisten
27. Oktober 1967: Arvid Källström, der unermüdliche Skulpteur Schwedens
27. Oktober 1981: Der schwedische Sänger Salem Al Fakir
27. Oktober 2012: Die schwedische Nationalarena Friends Arena 

Copyright: Herbert Kårlin

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Mittwoch, 26. Oktober 2016

Die Domkirche (Kathedrale) in Skara

Die der Heiligen Maria geweihte Domkirche (Kathedrale) in Skara gehört mit zu den größten Kirchen Schwedens und geht bis zum elften Jahrhundert zurück, auch wenn aus dieser Zeit lediglich die Krypta erhalten blieb. Andere Teile der Kirche kamen im 13. Jahrhundert hinzu und zu Beginn des 14. Jahrhundert bekam die Kathedrale ihren hochgotischen Stil. Allerdings musste das Gebäude in den folgenden Jahrhunderten mehrmals restauriert werden, da die Kirche in anfälligem Sandstein des Västergötlands gebaut wurde, aber auch wegen dem Krieg gegen Dänemark bei dem die Domkirche stark beschädigt wurde und wegen der Stadtbrände.

Den kaum sichtbaren, noch heute erhaltene Stilbruch der Kathedrale kam mit der Renovierung ab 1886, die der Architekt Helgo Zettervall leitete, denn er fügte Teile einer Basilika bei und griff bei der Grabkapelle bei Details sogar zum Barock, einer Veränderung, die bereits Carl Johan Cronstedt über 100 Jahre früher begonnen hatte. Als die acht Jahre dauernden Arbeiten an der Domkirche in Skara abgeschlossen waren, wurde sie am 26. Oktober 1894 erneut eingeweiht, mit einem Aussehen, das sich bis heute nicht mehr verändert hat, da die letzte Renovation nur rein technischer Natur war und bei einem angelegten Brand vor vielen Jahren nur der Dachstuhl betroffen war, der dann im älteren Stil der Kirche wieder erneuert wurde.

Die ältesten Kunstschätze der Domkirche in Skara gehen ebenfalls bis zum elften Jahrhundert zurück und sind eines der Zeichen dafür dass die Stadt mit zu den ältesten Schwedens gehört und zudem sehr früh christianisiert wurde. Eines der größten Wunderwerke der Kathedrale sind allerdings die 37 Glasmosaikfenster des Künstlers Bo Beskow, die erst zwischen 1945 und 1976 hinzukamen und überwiegend biblische Motive darstellen, unter anderem auch die Heilige Birgitta und die Sankt Helena aus Skövde, einer Stadt, die nicht sehr weit von Skara entfernt liegt. Besonders interessant ist ein Bild neben drei Darstellungen aus dem Alten Testament, denn im sogenannten Skarafenster treffen sich Heidentum und Christentum im  Stift von Skara, ein deutlicher Hinweis auf die Religionsgeschichte Schwedens.


26. Oktober 1694: Der schwedische Barockkomponist Johan Helmich Roman
26. Oktober 1862: Die Künstlerin und Anthroposophin Hilma af Klint
26. Oktober 1900: Karin Boye und die Zerbrechlichkeit einer Schriftstellerin
26. Oktober 1900: Karin Boye und ihre melancholische Dichtkunst
26. Oktober 1905: In Karlstad endet die Union zwischen Schweden und Norwegen
26. Oktober 1942: Cecilia Torudd und der treffende Cartoon

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 25. Oktober 2016

Der schwedische Erzbischof Jacob Israelsson

Auch wenn über den schwedische Erzbischof Jacob Israelsson wenig überliefert wurde und die älteste Schrift in der erwähnt wird aus dem Jahre 1280 stammt, hinterließ er bei seinem Tod am 25. Oktober 1281 in Uppsala innerhalb der schwedischen Geschichte seine Spuren, da er die katholische Kirche von der königlichen Rechtsprechung abteilen konnte und zudem ein bedeutender Verfechter des Zölibats war und einen harten Kampf gegen die Häresie führte. Aber auch seine Vereinbarungen mit König Magnus Ladulås spielten eine gewisse Rolle für die Kirchengeschichte Schwedens.

Vermutlich wurde Jacob Israelsson im Jahre 1202 geboren, wobei er einem Geschlecht der Kreuzfahrer angehörte, da sowohl sein Vater als auch sein Großvater in Jerusalem waren und den katholischen Glauben als den einzig richtigen Glauben betrachteten. Da der Neffe Israelssons in Paris studierte, ist anzunehmen, dass auch der spätere Erzbischof seine Ausbildung dort erhielt, was auch erklären könnte, warum er sich später intensiv für die dortigen schwedischen Studenten einsetzte. 1278 wurde Israelsson dann, nach einigen Jahren als Priester in Laggahärad, zum Erzbischof gewählt.

Die politischen Wirren jener Epoche sollten Jacob Israelsson zu Gute kommen, denn nur durch seine Unterstützung konnte Magnus Ladulås seine Macht festigen, auch wenn der König dadurch in ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis zur katholischen Kirche geriet. Israelsson gelang es dadurch zum einen eine Steuerfreiheit für die Kirche auszuhandeln, zum anderen erreichte er dass Priester und Bischöfe nicht mehr den weltlichen Gerichten unterstanden, sondern nur noch von kirchlichen Gerichten verurteilt werden konnten, was die Macht der Kirche enorm stärkte. Magnus Ladulås zeigte dem Erzbischof seine Dankbarkeit aber noch dadurch, dass er das Erzbistum in Uppsala auch finanziell mehrmals unterstützte.


25. Oktober 1916: Die letzte Schleuse in Trollhättan wird eingeweiht
25. Oktober 1954: Marika Stiernstedt und die Abwendung von der Aristokratie
25. Oktober 1980: Die Grünen Schwedens werden gegründet
25. Oktober 2003: Der schwedische Jazzmusiker Bengan Wittström
25. Oktober 2003: Fredrik Reinfeldt, Ministerpräsident Schwedens
25. Oktober 2012: Das Einkaufszentrum Emporia in Malmö 

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Montag, 24. Oktober 2016

Die Lidingöbrücke als Verbindung zwischen Stockholm und Lidingö

Die Insel Lidingö war bereits zur Zeit der Wikinger bewohnt, später kam die Landwirtschaft und ab 1775 begannen reiche Bürger Stockholms dort Häuser zu kaufen und zu bauen. Diese Entwicklung führte auch dazu dass der Ruf nach einer Lidingöbrücke (Lidingöbro) zwischen Stockholm und Lidingö laut wurde. Die erste schwimmende Brücke war dann bereits 1803 fertiggestellt und war mit einer Länge von 800 Metern eine der längsten schwimmenden Brücken weltweit. Auch wenn der Transport von Waren und landwirtschaftlichen Gütern damit verbessert wurde, so zeigten sich auch die Nachteile einer schwimmenden Brücke im Norden Europas, denn die Brücke, die auch immer wieder für die Schiffahrt geöffnet werden musste, wurde durch Stürme, Treibeis und Unwetter immer wieder sehr stark beschädigt und im 20. Jahrhundert war es unausweichlich an eine neue und stabilere Lösung zu denken.

¨Dieser ersten Brücke sollten noch mehrere Brücken folgen bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine stabile Brücke entstand, die vierte feste Verbindung zwischen Lidingö und dem Norden Stockholms, die auch für eine Straßenbahnverbindung gedacht war und dem regen Automobilverkehr des nächsten Jahrhunderts gerecht werden sollte. Schon rund 50 Jahre später war klar, dass der Verkehr weitaus mehr anstieg als geplant und die Bevölkerung auf Lidingö ein sehr bedeutendes Wachstum aufwies. 1963 entschieden sich daher Stockholm und Lidingö eine neue, noch stabilere und weitaus breitere Lidingöbrücke zu bauen. Heute ist die sogenannte "alte Lidingöbrücke" für den Autoverkehr gesperrt und kann nur noch von Fußgängern, Radfahrern und Mopedfahrern benutzt werden, neben der Lidingöbanan, einer Straßenbahnlinie, die das südliche Lidingö mit Stockholm verbindet.

Nur fünf Jahre nach der Entscheidung eine neue Lidingöbücke zu bauen, begannen die Arbeiten und am 24. Oktober 1971 wurde die fünfte und bisher stabilste Brücke zwischen Stockholm und Lidingö eingeweiht, eine Brücke, die tief im bergigen Grund am Meeresboden verankert ist und insgesamt 997 Meter lang ist. Während jedoch die früheren Brücken immer zu knapp bemessen wurden, wurde die neue Lidingöbrücke überdimensioniert, da man davon ausging dass sich der Verkehr im gleichen Rhythmus weiterentwickeln würde als während der 60er Jahre. Aus diesem Grund führen in jede der beiden Richtungen drei Spuren, die lediglich während des Berufsverkehrs mehr oder weniger ausgelastet werden.


24. Oktober 1719: Jacob Gadolin, Wissenschaftler, Bischof und Politiker
24. Oktober 1746: Die vielseitige Karriere des Eric Ruuth
24. Oktober 1858: Die schwedische Hofdame Ebba Munck af Fulkila
24. Oktober 1998: Der Datenschutz in Schweden
24. Oktober 2004: Der Södra Länken in Stockholm und der Stadtverkehr
24. Oktober 2011: Das Flößermuseum Siljansfors bei Mora 

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 23. Oktober 2016

Das Kloster in Vadstena wird eingeweiht

Auch wenn das Kloster in Vadstena noch von der Heiligen Birgitta geplant und gezeichnet wurde, so verzögerte sich die Genehmigung des Papstes und es konnte erst am 23. Oktober 1384 eingeweiht werden, elf Jahre nach dem Tod Birgittas. In den folgenden zwei Jahrhunderten sollen das Kloster Vadstena jedoch eine tragende Rolle einnehmen, da es das Mutterkloster des Ordens war und hier zudem eine Abteilung für Nonnen und eine für Mönche existierte, die allerdings getrennt voneinander leben sollten und sich nur durch eine besondere Vorrichtung sprechen und Bücher austauschen konnten, ohne sich zu sehen und ohne sich zu berühren.

Die Grundlage für das Kloster Vadstena legten im Jahre 1346 König Magnus Eriksson und Königin Blanka von Namur, die das Grundstück testamentarisch dem zukünftigen Kloster schenkten, mit der Auflage, dass sie beide in der geplanten Klosterkirche begraben werden und die Priester des Klosters während der letzten Tage ihres Lebens für ihr Seelenheil beten würden. Allerdings sollte die Klosterkirche erst 1430 fertiggestellt werden, so dass der Wunsch des Paares nur teilweise erfüllt werden konnte, da beide starben noch bevor überhaupt das Kloster vom Papst genehmigt war.

Aber auch in anderer Hinsicht spielte das Kloster Vadstena eine besondere Rolle, denn auch wenn Birgitta klare Regeln für den Umgang zwischen Nonnen und Mönchen festgelegt hatte, so beweist ein Brief der Nonne Ingrid Pärsdotter aus dem Jahre 1498, zumindest zeitweise, ein wenig klösterliches Leben. Entgegen der Klosterregeln trafen sich Nonnen und Mönche zu gemeinsamen Festen, Nonnen nahmen Geschenke männlicher Bewohner der Umgebung an und einzelne Paare verbrachten die Nächte auch gemeinsam in den Klosterzellen. Mit der Reformation unter Gustav Vasa war die Entwicklung der katholischen Klöster, auch des Klosters in Vadstena, jedoch ab 1527 besiegelt und erst in jüngster Zeit konnte auch in Vadstena wieder ein Kloster in Erinnerung an die Heilige Birgitta entstehen.


23. Oktober 1636: Hedvig Eleonora an der Spitze des schwedischen Reiches
23. Oktober 1656: Der schwedische Reichskanzler Erik Axelsson Oxenstierna
23. Oktober 1801: Der Kampf gegen Pocken in Schweden
23. Oktober 1952: Der schwedische Zerstörer HMS Småland
23. Oktober 1963: Der Sänger und Schauspieler Thomas Di Leva
23. Oktober 2007: Gun Kessle und die Dritte Welt
23. Oktober 2009: Das Stockholmer Rathaus wird neu eingeweiht 

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 22. Oktober 2016

Die schwedische Künstlerin Anna Maria Ehrenstrahl

Anna Maria Ehrenstrahl starb am 22. Oktober 1729 in Stockholm und gilt als eine der bedeutendsten Malerinnen ihrer Zeit, auch wenn es sich bei einem sehr großen Teil ihrer Werke um Gemäldekopien handelt, was damals allerdings als Kunst anerkannt war. Neben den Kopien hinterließ Ehrenstrahl jedoch auch einige bedeutende eigene Werke, insbesondere eine Porträtsammlung von sechs ehemaligen Präsidenten des Oberlandesgerichts, die sie auch dem Gericht schenkte. Auch die Tierporträts der Künstlerin zeigen dass Ehrenstrahl eine sehr persönliche Einstellung zur Kunst hatte.

Anna Maria Ehrenstrahl war am 4. September 1666 als Tochter eines aus Deutschland eingewanderten Hofmalers in Stockholm zur Welt gekommen und erhielt von ihrem Vater die Ausbildung zur Malerin, was auch dazu führte, dass sie sehr früh in seinem Atelier als Assistentin arbeitete und bereits als Jugendliche kleinere Aufträge selbständig ausführen durfte. Ihre Hauptaufgabe während der ersten Jahre war jedoch vor allem die Details in den Gemälden ihres Vaters zu vollenden. Diese Aufgabe zwang die Künstlerin auch dazu den Malstil des Vaters so gut wie nur möglich zu imitieren.

Im Gegensatz zu sehr vielen anderen Frauen ihrer Zeit, die sich der Kunst nur bis Ehe widmeten, arbeitete Anna Maria Ehrenstrahl auch nach 1688, als sie Johan Wattrang heiratete, weiterhin als Künstlerin und begann ab dieser Zeit auch deutlich einen eigenen Stil zu entwickeln, auch wenn ihre Kunst von vielen Kritikern bis heute als amateurhaft bezeichnet wird. Aber unabhängig von der tatsächlichen künstlerischen Leistung Ehrenstrahls, so war die Künstlerin eine Pionierin der künstlerischen Frauenbewegung und öffnete, gemeinsammit ihrer Freundin Sophia Elisabet Brenner vielen Frauen den Weg zu einer selbständigen Tätigkeit.


22. Oktober 1592: Der schwedische Feldherr Gustaf Carlsson Horn
22. Oktober 1652: Johannes Bureus, Runensteine und Grammatik
22. Oktober 1652: Johannes Bureus, der Vater der schwedischen Grammatik
22. Oktober 1848: Der schwedische Historiker Emil Hildebrand
22. Oktober 1894: Gillis Bildt als Ministerpräsident Schwedens
22. Oktober 1896: Die Geschichte der Kekse aus Örebro
22. Oktober 1897: Carl Anders Kullberg, der unsichere Dichter
22. Oktober 1921: Czesław Słania, ein schwedischer Künstler der Miniatur
22. Oktober 2011: Der Filborna skogspark in Helsingborg 

Copyright: Herbert Kårlin

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Freitag, 21. Oktober 2016

Der Priester und Historiker Joen Petri Klint

Auch wenn man über die Herkunft des Priesters und Historikers Joen Petri Klint nicht sehr viel weiß, so hinterließ er bei seinem Tode am 21. Oktober 1608 in Östra Stenby ein relativ umfangreiches Werk und hatte sich als deutlicher Verfechter des neuen protestantischen Glaubens ausgezeichnet. Klint gehört zu den wenigen Personen Schwedens, die uns ein deutliches Bild dieser Epoche hinterließen und damit einen wichtigen Beitrag für die Kulturgeschichte Schwedens leisteten, die ohne den Historiker verloren gegangen wären.

Wann Joen Petri Klint geboren wurde, ist nicht überliefert, daher wird er erstmals 1558 genannt, als er sich an der Universität Uppsala einschrieb, wo er 1564 auch zum Priester geweiht wurde. Bereits vier Jahre später erhielt Klint das Pastorat in Östra Stenby, das er bis zu seinem Tod behielt. In seiner Eigenschaft als Priester zeichnete sich Klint dadurch aus, dass er zum einen auch den Priesterstand im Reichstag vertrat, sich zum anderen als Gegner der Kirchenpolitik des Königs Johan III. zeigte und sehr deutlich jede katholische Strömung Schwedens bekämpfte, unter anderem bei der Synode von Uppsala (Uppsala möte) des Jahres 1593.

Neben allgemeinen historischen und religiösen Werken, sowie einer illustrierten Chronik über Gustav Vasa, hinterließ Joen Petri Klint ein selbst illustriertes Manuskript über die religiösen Omen seiner Epoche, wobei er in diesem Werk auch die katholischen Omen neu deutete und dem protestantischen Glauben anpasste. In der Järnteckensamling (Gesammelte religiöse Vorzeichen) beschrieb Klint alle Wunder und ungewöhnlichen Ereignisse, die den Glauben jener Epoche prägten und zeigten wie Gott den Ungehorsam der Menschheit bestraft. Indem Klint in diesem Werk auch sämtliche Anzeichen deutet und erklärt, bietet das Werk heute einen klaren Einblick in das religiöse Volksdenken jener Zeit. Vieles aus diesem Werk diente später auch der religiösen Propaganda und Teile davon wurden selbst als persönliche Meinung Gottes interpretiert, insbesondere im Streit zwischen dem protestantischen und dem katholischen Glauben.


21. Oktober 1833: Alfred Nobel, der Erfinder des Dynamits
21. Oktober 1862: Der schwedische Architekt Folke Zettervall
21. Oktober 1880: Der schwedische Dadaist Viking Eggeling
21. Oktober 1892: Die feministische Schriftstellerin Anne Charlotte Leffler
21. Oktober 1961: Nils Ferlin, der Bohemien unter den schwedischen Dichtern
21. Oktober 1990: Blondinbella, Erfolgsbloggerin in Schweden
21. Oktober 1994: Gustav Jonsson und das Kinderdorf Skå

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 20. Oktober 2016

Die Erzbahn zwischen Luleå und Narvik

Auch wenn das Eisenerz bei Kiruna bereits Mitte des 17. Jahrhundert abgebaut wurde, so waren die Mengen bescheiden, denn der Transport mit Rentieren und Pferden war aufwendig und sehr teuer. 1865 wollte man daher, nach dem Modell von Bergslagen, ein Kanalsystem bis Luleå bauen, das jedoch nach der halben Strecke eingestellt werden musste, da das Geld zu Ende war. Auch die Konzession für eine Eisenbahnlinie, die 1847 ausgestellt worden war verfiel bevor auch nur ein Gleis gelegt worden war. Ab 1884 baute dann ein englisches Unternehmen mit einer neuen Konzession eine Eisenbahnlinie von Malmberget bis zum Hafen in Luleå. Kiruna war daher weiterhin ohne Anschluss an die Häfen in Schweden und Norwegen.

Bald stellte man jedoch fest, dass die Strecke kaum den Ansprüchen für den nötigen Transport von Eisenerz gerecht war und erst als 1891 die schwedische Regierung die Eisenbahn übernahm, konnte sie ausgebaut werden und man konnte auch daran denken das Bergwerk LKABs in Kiruna, das 1890 entstanden war, an die Strecke anzuschließen. Auf diese Weise konnte am 20. Oktober 1899 der erste Erzzug in der erst wenige Monate später gegründeten Stadt Kiruna beladen werden um über Gällivare Eisenerz und Personen bis Luleå zu transportieren. Um diese Zeit hatte sich die Regierung bereits dazu entschieden die Strecke in die andere Richtung bis Narvik auszubauen. Die Gesamtstrecke zwischen Luleå und Narvik war im November 1902 fertiggestellt und konnte am 14. Juli 1903 von Oscar II. eingeweiht werden.

Auch wenn mit der Erzbahn das Transportproblem zwischen den Gruben in Kiruna und den Häfen in Narvik und Luleå geklärt werden konnte, so waren die Transportkosten für LKAB enorm, was die Konkurrenzkraft des staatlichen Unternehmens starkt schwächte. Die Lösung kam dann im Jahre 1996, als ein Subunternehmen LKABs die gesamte Eisenbahnstrecke und die Erzzüge übernahm und die Kosten innerhalb der eigenen Unternehmen blieben, denn auch die norwegische Strecke übernahm eine von LKAB gegründete Firma. Heute verkehren von Kiruna aus Erzzüge mit einer Länge von 750 Meter, die insgesamt jeweils 6500 Tonnen Erz transportieren können.


20. Oktober 1650: Kristina wird zur Königin von Schweden gekrönt
20. Oktober 1848: Der schwedische Künstler Ingel Fallstedt
20. Oktober 1852: Der schwedische Künstler Axel Otto Mörner
20. Oktober 1914: Der schwedische Künstler Arne Jones
20. Oktober 1940: Der schwedische Architekt Gunnar Asplund
20. Oktober 1978: Der Tod des schwedischen Rennfahrers Gunnar Nilsson

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Die Akademie der Mahlzeiten (Måltidsakademien) wird gegründet

Am 19. Oktober 2000 wurde in Schweden eine weitere Akademie gegründet, die Akademie der Mahlzeiten (Måltidsakademien). Das Ziel dieses quer-wissenschaftlichen Forschungsinstituts soll sein die Mahlzeiten unter allen Aspekten zu untersuchen und, als Zusatz zur universitären Forschung, den Weg zu einer sinnvollen, gesunden und haltbaren Ernährung zu schaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in die Akademie die unterschiedlichsten Berufsgruppen gewählt, die die Ernährung aus möglichst unterschiedlicher Perspektive beleuchten können.

Die Måltidsakademien beschäftigt sich natürlich nicht nur mit der Qualität des Essens und einer gesunden Ernährung, sondern untersucht auch wie der Mensch das Essen mit seinen Sinnen empfindet, warum jede Person einen anderen Geschmack hat und welche Rolle hierbei erbliche Faktoren spielen. Ein weitere Ziel ist die Kalorienforschung, denn die Mitglieder der Akademie der Mahlzeiten will auch wissen warum man von gefährlichen und ungefährlichen Kalorien sprechen kann und warum das gleiche Essen eine Person zunehmen lässt während andere keinerlei Gewichtsveränderung spüren.

Neben der Empfehlung von Büchern zum gesunden und sinnvollen Essen interessiert sich die Måltidsakademien auch für die kulturellen Aspekte des Essens und vergleicht die verschiedensten Mahlzeit-Traditionen weltweit und ihre globale Veränderungen, mit dem Ziel eine Tradition weitgehend zu fördern oder zumindest diese Kenntnisse zu erhalten. Auch die Veränderungen der Ernährung durch Import und Export spielt für die Akademie eine Rolle, da dadurch nicht nur Lebensmittel neue Abnehmer finden, sondern in den Lebensmittel auch verschiedene Gifte landesübergreifend verbreitet werden.


19. Oktober 1072: Der deutsche Bischof Egino stirbt in Lund
19. Oktober 1758: Der schwedische Barockkomponist Johan Helmich Roman
19. Oktober 1821: Der letzte Geadelte Schwedens: Sven Anders Hedin
19. Oktober 1917: Ministerpräsident Nils Edén und der Parlamentarismus
19. Oktober 1928: Das Chinateatern (Chinatheater) in Stockholm
19. Oktober 1975: Der schwedische Sänger und Musiker Lars Winnerbäck
19. Oktober 1979: Homosexualität keine Krankheit mehr in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 18. Oktober 2016

Der schwedische Schriftsteller Hjalmar Edgren

Hjalmar Edgren wurde am 18. Oktober 1840 als Sohn eines Fabrikverwalters in Östanås im Värmland geboren und besuchte nach einigen Jahren Privatunterricht zu Hause das Gymnasium in Karlstad, um dann 1858 die Hochschulreife an der Universität Uppsala abzulegen. Statt einem Studium wählte Edgren anschließend jedoch eine militärische Karriere. Nach drei Jahren im Regiment Värmland entschied sich Edgren am amerikanischen Sezessionskrieg teilzunehmen. Als der Militär 1865 nach Schweden zurückkehrte, diente er weitere fünf Jahre als Leutnant, kehrte jedoch bereits 1970 dem Militär ganz den Rücken.

Hjalmar Edgren unternahm anschließend in Deutschland und in Frankreich Sprachstudien um dann erneut nach Amerika zu gehen, wo er nach einer Kandidatur in Philosophie unter anderem in Yale mehrere Sprachen unterrichtete. Nach seinem Doktorexamen in Yale im Jahre 1874 wurde Edgren dort Dozent für Französisch und Professor in Sanskrit. Bis 1901 war der Sprachwissenschaftler dann wechselweise an amerikanischen und schwedischen Universitäten aktiv, verbrachte jedoch die letzten beiden Jahre seines Lebens, als Mitglied der Svenska Akademien, in Stockholm, wo er am 9. Dezember 1903 starb.

Hjalmar Edgren war als Autor sehr produktiv, widmete sich jedoch überwiegend sprachwissenschaftlichen Werken und Übersetzungen. Als Übersetzer waren vor allem seine Übertragungen von altindischen Gedichten von großer Bedeutung. Neben einer Reiseschilderung Mexikos schrieb Edgren vor allem Gedichte mit einem deutlichen idealistischen Stempel. Sein erster Gedichtband Dikter erschien bereits 1884 und Brusta återljud kam erst nach seinem Tod auf den Markt. Gesamt gesehen spielen die Übersetzungen Edgrens innerhalb des literarischen Geschehens in Schweden eine weitaus bedeutendere Rolle als seine eigenen Werke, da er Strömungen aus den USA und England nach Schweden brachte.


18. Oktober 1807: Carl Fredrik Ridderstad und der schwedische Feuilletonroman
18. Oktober 1854: Der schwedische Polarforscher Salomon August Andrée
18. Oktober 1860: Gustaf Lagerheim, der Gründer der Pollenanalyse
18. Oktober 1868: Ernst Didring und die schwedische Gesellschaft gegen 1900
18. Oktober 1891: Der vergessene schwedische Histologe Gösta Häggqvist
18. Oktober 1905: Der schwedische Komponist Dag Wirén
18. Oktober 1924: Hjalmar Branting wird zum dritten Mal Ministerpräsident 
18. Oktober 2009: Lars Schmidt bringt das Musical nach Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 17. Oktober 2016

Der schwedische Sänger Roger Pontare

Roger Pontare kam am 17. Oktober 1951 all Roger Johansson in Bockträsk bei Sorsele im südlichen Lappland zur Welt und wuchs bei seinen Großeltern in einer Mischkultur zwischen schwedischer und samischer Gesellschaft auf. Über seine Kindheit und Jugend ist sehr wenig bekannt, auch wenn Pontare selbst berichtete, dass er bereits mit drei Jahren zu singen begann, aber auch davon träumte mit einer eigenen Rentierherde durch die Natur zu streifen. Da der Sänger wenig klare Aussagen macht, ist seine Karriere erst zu verfolgen als er als Teenager in der Band Sankt Pauls mitspielte und in den 70er Jahren Mitglied der Rockband Nebulosa wurde.

Nachdem sich Nebulosa nach nur einer selbst produzierten LP auflöste und Roger Pontare 1976 nach Stockholm zog, dort seine Lebenspartnerin Elisabeth kennenlernte und sie gemeinsam den Familiennamen Pontare annahmen, begann seine Karriere als Musiker. Bereits in den 80er Jahren nahm der Sänger mehrere Songs mit bekannteren Künstlern auf, unter anderem 1988 das Weihnachtslied Christmas Time mit Pernilla Wahlgren, was auch dazu führte dass Pontare bald nicht mehr aus dem Musikgeschehens wegzudenken war, wobei auch Elisabeth, mit der der Sänger immer noch zusammenlebt, seine Eingebungsquelle wurde.

Roger Pontare, der seit 1993, als Sarah Mårskog begann seine Bühnenkleidung zu schaffen, in einer Kleidung auftritt, die sowohl an die Naturvölker als auch die Samen erinnert, hatte seinen großen Durchbruch im Jahre 1993, als er mit Stjärnorna die Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest gewann. Bis heute gehört Pontare zu den wenigen männlichen Sängern Schwedens, die Schweden zweimal beim ESC vertraten und mit Som av is 1999 den fünften Platz der Vorausscheidung erreichte, im Jahre 2000 mit När vindarna viskar mitt namn erneut Schweden beim ESC vertreten durfte und erst 2006 mit Silverland nicht mehr in die Nähe der Endausscheidung kam. Neben Musik interessiert sich Pontare für die Rettung der Natur und gilt in diesem Punkt auch als singender Botschafter.


17. Oktober 1796: Bernhard von Beskow und die konservative Literatur Schwedens
17. Oktober 1842: Gustaf Retzius, der bedeutendste Rassenbiologe Schwedens
17. Oktober 1866: Die Strömstads Tidning, ein Sprachrohr im Bohuslän
17. Oktober 1904: Moderaterna, von extrem rechts zur Mitte
17. Oktober 1956: Die schwedische Sängerin Anne-Lie Rydé
17. Oktober 1969: Die Eisenhütte in Nykroppa wird stillgelegt
17. Oktober 1991: Ester Lindin und der vergessene Bestseller

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

Sonntag, 16. Oktober 2016

Der Apfelmarkt (Äppelmarknad) in Kivik

Am 16. Oktober 1988 wurde in Kivik der erste Apfelmarkt veranstaltet, als Ergebnis einer EU-Verordnung nach der Schweden die eigenen Äpfel nicht mehr durch Importbeschränkungen schützen durfte und akzeptieren musste dass landesweit auch Äpfel verkauft werden können, die nicht nur billiger waren als die eigene Produktion erlaubte, sondern die auch Rückstände von Giften enthielten, die in Schweden längst verboten waren. Diese Maßnahme bedrohte sämtliche Landwirte, die in Schweden Apfelplantagen hatten, zumal die großen Handelsketten natürlich unmittelbar zu den billigeren Früchten aus anderen Ländern griffen.

Bis 1988 hatten die schwedischen Landwirte gewissermaßen keinerlei Werbung für ihre Produkte geboten, da es in ganz Schweden üblich war dass die Kunden die Äpfel aus dem eigenen Land kauften und selbst deren Namen kannte. Die eigene Produktion reichte auch aus um das ganze Jahr über die beliebte Frucht liefern zu können, auch wenn die Arten, die man in den Läden fand, im Laufe des Jahres mehrmals wechselten. 1988 sollte sich dies ändern und die Landwirte waren gezwungen ihre Äpfel zu bewerben, was zur Kampagne Svenska Äpplen 1988 führte und damit auch zum Äpplemarknad in Kivik, dem Kiviker Apfelmarkt.

Der erste Apfelmarkt in Kivik zog, trotz sehr schlechtem Wetter, 6000 Besucher an, die dort die Premiere eines Films über schwedische Früchte sehen konnten, an zahlreichen Ständen frisch gepflückte Äpfel erwarben und eine Ausstellung über Äpfel fanden. In den 90er Jahren wuchs der Apfelarkt immer mehr und wurde, auch dank zusätzlicher Sponsoren, in ganz Schweden bekannt, nicht zuletzt auch deswegen, weil 1994 der Film Höst i paradiset auf dem Apfelmarkt in Kivik gedreht wurde. Ab 2004 wurde während der beiden Markttage auch ein Apfelkönig gewählt und Künstler engagiert um die Besucher zu unterhalten. Nach einem nahezu 30-jährigen Bestehen kann man in Kivik mun jeweils 20.000 bis 25.000 Besucher beim Apfelmarkt finden, auch wenn das Problem mit billigen Äpfeln aus anderen Ländern weiterhin blüht und immer noch Gifte importiert werden, über die schwedische Äpfel nicht verfügen.


16. Oktober 1516: Ängelholm erhält die Stadtrechte
16. Oktober 1820: Gillis Bildt als Ministerpräsident Schwedens
16. Oktober 1901: Erste schwedische Antarktisexpedition
16. Oktober 1946: Die schwedische Hofdame Ebba Munck af Fulkila
16. Oktober 1946: Ulf Ivar Nilsson und die gezeichnete Gesellschaftskritik
16. Oktober 1955: Eine Volksabstimmung zur Frage des Rechtsverkehrs
16. Oktober 1983: Die schwedische Sängerin Loreen
Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 15. Oktober 2016

Das Flugmuseum F11 in Nyköping

Das Flugmuseum F11 in Nyköping wurde am 15. Oktober 1991 geöffnet, genau 50 Jahre nach der Einweihung der Aufklärungsflugbasis F11 und elf Jahre nachdem diese Flugbasis endgültig geschlossen wurde. Das Museum unterscheidet sich von allen anderen schwedischen Flugmuseen, da in Nyköping der Schwerpunkt auf Aufklärung und Spionage liegt und die Geschichte, die man hier entdeckt, während des Zweiten Weltkrieges beginnt und über die größte Epoche des Kalten Krieges hinweg reicht. Diese Geschichte der schwedischen Luftwaffe kann man kostenlos beim Besuch des Flughafens Stockholm Skavsta in Nyköping entdecken.

Auch wenn man im Flugmuseum F11 einige der legendären schwedischen Militärflugzeuge findet, so handelt das Museum nur sekundär um Flugzeuge, sondern um die gesamte Aufklärungstätigkeit Schwedens, denn auf der Flugbase F11 wurde nahezu die gesamte Technik der Flugüberwachung und Flugspionage Schwedens entwickelt und die taktischen Methoden simuliert, was einen bedeutender Beitrag zur Fluggeschichte Schwedens darstellt. Die ausgestellten Militärmaschinen sind daher nahezu eine Beigabe, ebenso wie die Flugzeuge und die Geschichte der zivilen Luftfahrt der Region.

Das Flugmuseum F11, das vom Verein Nyköpings Flyghistoriska Förening getragen wird und von diesem weiterhin ausgebaut wird, ist allerdings nicht nur interessant wegen seiner bedeutenden Militärgeschichte, sondern bietet auch einen besonderen Raum in dem man die unterschiedlichsten Kameras findet, die in Schweden einst für die Aufklärung und die Spionage benutzt wurden. Das historische Fotolabor des Museums ist selbst für Fotoliebhaber interessant, da man hier eine heute fast vergessene Technik aus nächster Nähe entdecken kann. Als Ergänzung fügte der Verein dem Museum F11 dann auch noch eine Abteilung mit einer sehr großen Anzahl an Modellflugzeugen hinzu, was ebenfalls eine einzigartige Dokumentation der schwedischen Fluggeschichte ausmacht.


15. Oktober 1686: Graf Magnus Gabriel De la Gardie, Dichter und Reichskanzler
15. Oktober 1779: Johan Olof Wallin, von Gedichten zu Psalmen
15. Oktober 1858: Der schwedische Chemiker Carl Gustaf Mosander
15. Oktober 1919: Der schwedische Bahnhofsarchitekt Adolf Wilhelm Edelsvärd
15. Oktober 1925: Die schwedische Schauspielerin Margaretha Krook
15. Oktober 1935: Der Verkehrsknotenpunkt Slussen in Stockholm
15. Oktober 1948: Ester Blenda Nordström und der schwedische Enthüllungsroman
15. Oktober 1974: Das Kulturhaus (Kulturhuset) am Sergels torg in Stockholm
15. Oktober 1992: Das Reichssportmuseum in Stockholm
15. Oktober 1999: Rune Andréasson und der berühmteste Bär Schwedens
15. Oktober 2011: Gekås in Ullared schlägt den eigenen Verkaufsrekord

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden