Sonntag, 13. November 2016

Die schwedische Graveurin Lea Ahlborn

Lea Ahlborn, geborene Lundgren, starb am 13. November 1897 und gilt als eine der bedeutendsten Münzgraveurinnen Schwedens, die sich allerdings nicht nur durch ihr hohes Können auszeichnete und zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeiten erhielt, sondern auch eine wichtige Rolle in der Frauenbewegung Schwedens spielte, denn Ahlborn war die erste Frau Schwedens, die vom Staat angestellt wurde, sich trotz des enormen männlichen Widerstand in ihrem Beruf behaupten konnte und in Fragen ihrer Pension sämtliche staatlichen Instanzen in Bewegung setzte, da die Frage auftauchte ob eine Frau nach der Pension die gleiche Rente erhalten solle wie ein Mann, die Hälfte der Summe, oder aber gar keine Rente erhalten solle. Leider wurde die Frage nie geklärt, da Lea Ahlborn bis zu ihrem Tod  weiterarbeitete.

Lea Ahlbom kam am 18. Februar 1826 als Tochter des Münzgraveurs Ludvig Lundgren zur Welt und interessierte sich sehr früh für die Arbeit des Vaters. Als Ahlborn 23 Jahre alt war, gelang es ihr, gemeinsam mit drei anderen Frauen eine Sondergenehmigung zu erhalten um an der Kunstakademie studieren zu können. Zwei Jahre später unternahm die Münzgraveurin eine Studienreise nach Frankreich um sich dort insbesondere der dortigen Münz- und Medaillengravur zu widmen. Zurück in Schweden wurde Lea Ahlborn 1855 beim Königlichen Münzamt angestellt und war damit die erste Frau Schwedens die in den Staatsdienst aufgenommen wurde. Noch im gleichen Jahr wurde Ahlborn dann auch als Mitglied in der Kunstakademie in Stockholm aufgenommen.

Lea Ahlborn war indes nicht nur für alle Münzen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Schweden entstanden, verantwortlich, sonder gravierte auch rund 400 Stempel für die Herstellung von Medaillen der verschiedenen Akademien des Landes. Auf Grund ihrer enormen Fähigkeiten wurde Ahlborn dann auch damit beauftagt die Stempel für die norwegischen Goldmünzen und die ersten Münzen Finnlands zu schaffen. Als besondere Auszeichnung wird betrachtet, dass Ahlborn für die Medaille George Washingtons zum 100. Jubiläum des Staatsmannes und für jene von Columbus und dem 400. Jubiläum der Entdeckung Amerikas verantwortlich war, da man Ahlborn in jener Zeit in den USA für die geschickteste Graveurin weltweit hielt. Im Länsmuseum des Västra Norrland in Härnösand findet man rund 30 Münzen Ahlborns, die aus den Jahren 1855 bis 1896 stammen.


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Copyright: Herbert Kårlin

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