Sonntag, 8. Januar 2017

Der Orkan Gudrun bricht über Schweden los

Am 8. Januar 2005 zog über Südschweden ein Sturm, der zeitweise,, und vor allem in Blekinge, die Stärke eines Orkans zeigte. Der in Schweden Gudrun genannte Orkan hatte vom Deutschen Wetterdienst den Namen Erwin erhalten, wobei seine Stärke bereits vor Ankunft in Schweden berüchtigt war. Mehrere Brücken, darunter die Öresundbrücke, waren gesperrt worden, der Malmöer Flughafen stellte alle Flüge ein und viele Fähren mussten im Hafen liegen bleiben. Zudem wurde die Bevölkerung aufgefordert das Haus nicht zu verlassen, auch wenn viele die Warnung nicht hören wollten. Entsprechend hoch war die Anzahl der Verkehrsunfälle und der Toten.

Allerdings sollte Gudrun sich aggressiver zeigen als die Meteorologen voraussagten, denn in Varberg zerstörte der Sturm die gesamte Strandpromenade und schleuderte Kajaks bis zu 50 Meter ins Landesinnere. In der Nacht zum 9. Januar waren 415.000 Haushalte Schwedens ohne Strom und auf Grund gebrochener Leitungen mussten die Kraftwerke Ringhals und Barsebäck die Stromproduktion stoppen. In Westschweden wurden in dieser Nacht 75 Millionen Kubikmeter Wald vom Sturm zerstört, etwa die Menge, die sonst während eines ganzen Jahres geschlagen wird. Ein morgendlicher Blick aus dem Fenster zeigte dort ein einziges Chaos, das vielen Bewohnern bis heute nicht aus dem Gedächtnis wich.

Im Gegensatz zu fast allen anderen Stürmen, die früher über Schweden hereingebrochen waren, verursachte der Orkan Gudrun nicht nur kurzfristige Folgen, denn noch drei Wochen später hatten rund 10.000 Haushalte keinen Strom, etwa die gleiche Menge war auch ohne Telefon und Handy. Auf Grund der zahlreichen Bäume, die auf die Straßen des Landes gefallen waren, war der Zug- und der Busverkehr einen Monat lang gestört und letztendlich musste die Regierung auch noch alle Waldbesitzer auffordern die zerstörten Bäume vor dem 1. August 2006 aus ihrem Wald zu holen, da die Gefahr bestand dass sich der Borkenkäfer über enorme Flächen verbreite. Als Nebeneffekt war an vielen Stellen Südschwedens auch noch das Grundwasser verschlechtert und die Konzentration von Quecksilber war so hoch geworden dass das Tierleben davon beeinträchtigt war.


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8. Januar 2005: Der Orkan Gudrun hinterlässt ein Chaos in Schweden
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Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

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