Sonntag, 10. April 2011

Das Ivar Lo-Johansson Museum in Stockholm

Am 10. April 1990, knapp ein Jahr nach dem Tod des schwedischen Schriftstellers Ivar Lo-Johansson wurde seine Arbeitswohnung im Süden Stockholms in ein literarisches Museum verwandelt, auch wenn man kaum von einer Verwandlung sprechen kann, da der Raum seit 65 Jahren nahezu unverändert war. Ivar Lo-Johansson hat nie etwas aus dem Raum entfernt, sondern nur hin und wieder eine Kleinigkeit, und vor allem je ein Exemplar seiner neuen Bücher oder Übersetzungen, hinzugefügt.

Ivar Lo-Johansson (1901 - 1990) zog 1934 mit dem halbfertigen Manuskript Kungsgatan in diese Einzimmer-Wohnung, die er bis zu seinem Tod bewohnte. Das Gebäude hatte, mit einer einzigen Ausnahme, nur Einzimmer-Wohnungen für Singles. Die Wohnung des Schrifstellers wird heute von der Ivar Lo-Johansson Gesellschaft als Museum unterhalten, die die Erinnerung an diesen bedeutenden Arbeiterschriftsteller aufrecht halten will.

Ivar Lo-Johansson gilt als einer der bedeutendsten Arbeiterschriftsteller des letzten Jahrhunderts und war überzeugter Sozialist, der seine Meinung auch aktiv verteidigte. Mit seinen Schilderungen von körperlicher Arbeit, Einsamkeit und dem Wunsch aus dem monotonen Leben auszubrechen, hat er zahlreiche spätere Autoren inspiriert. Durch seine Schilderungen des Verlangens erotischer Lust in einigen seiner Romanen war Ivar Lo-Johansson zeitweise eine viel diskutierte Person der literarischen Szene Schwedens. In seinem Testament stiftete der Autor noch den begehrten Ivar Lo-Johansson Preis.

10. April 1728: Nicodemus Tessin der Jüngere und das Stockholmer Schloss
10. April 1990: Das Ivar Lo-Johansson Museum in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen