Samstag, 5. Januar 2013

Flugzeugabsturz beim Stockholmer Flugplatz Arlanda

Am 5. Januar 1970 sollte ein Flugzeug der spanischen Fluggesellschaft Spantax mit einer Gruppe von Touristen vom Stockholmer Flughafen Arlanda nach Mallorca aufbrechen. Als jedoch bereits beim Start einer der vier Motoren der Convair 990 Coronado ausfiel, brach der Flugkapitän den Start ab und kehrte mit der Maschine zum Terminal zurück und sämtliche Passagiere mussten das Flugzeug verlassen um auf eine Ersatzmaschine zu warten.

Allerdings entschied sich der Pilot der Maschine mit Hilfe der drei Motoren bis Zürich zu fliegen um den vierten Motor austauschen zu lassen, was im Prinzip kein Problem sein sollte. Kurz nach dem Start um 22 Uhr 24 neigte sich sich die Convair nach rechte, wenig später verlor sie an Geschwindigkeit und nur 1800 Meter vom Flugplatz entfernt streifte sie Baumspitzen, stürzte ab und zerbrach in drei Teile. Die Ursache dieses Absturzes konnte nie ermittelt werden zumal auch die Witterung eine Rolle spielen konnte, denn diese Nacht war sehr stürmisch und die Temperatur zeigte minus 28 Grad an.

Da sich nur Kabinenpersonal an Bord befand, zählte man nur fünf Tote, wobei der Flugkapitän und eine Flugbegleiterin überlebten. Die Rettung dauerte jedoch Stunden, da man um diese Zeit auf Arlanda auf keinerlei Notsituation vorbereitet war und selbst eine Funkverbindung zur Polizei und dem Rettungsdienst des Krankenhauses nicht vorgesehen war. Es war nicht einmal möglich den Notsender der abgestürzten Maschine anzupeilen. Die Rettung des Piloten dauerte zusätzliche Stunden, weil es der Stolz der Feuerwehrmänner nicht zuließ die Hilfe von Ingenieuren zuzulassen, die die Konstruktion der Convair kannten, was das Losschneiden des Piloten bedeutend beschleunigt hätte.

Der Absturz dieser Spantax-Maschine in Stockholm veränderte die gesamte Situation auf Arlanda, da man sich plötzlich bewusst wurde wie schlecht der Flughafen auf ein Unglück vorbereitet war. Seit diesem Unglück verfügt Arlanda über einen eigenen Rettungsdienst, der rund um die Uhr einsatzbereit ist. Gleichzeitig begannen sich auch die Stockholmer Krankenhäuser auf Katastropheneinsätze vorzubereiten und schafften die notwendige Ausrüstung an, was sich 21 Jahre später beim sogenannten Wunder von Gottröra als kluge Entscheidung zeigte.


5. Januar 1960: Der Flugplatz Arlanda in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen