Montag, 6. Oktober 2014

Per Albin Hansson, ein Antialkoholiker als Ministerpräsident

Als Per Albin Hansson am 6. Oktober 1946 in Stockholm plötzlich an einem Herzinfarkt starb, hatte er knapp 14 Jahre lang als Ministerpräsident Schwedens über die Poltik des Landes entschieden und mit seiner Idee des schwedischen Volksheimes (Folkhemmet) den Sozialdemokraten eine Ideologie geboten, die die ideologische Basis für die folgenden Ministerpräsidenten Tage Erlander und Olof Palme festlegte. Ach wenn die Sozialdemokraten Schwedens noch heute den Begriff Folkhemmet verwenden um Wähler zu gewinnen, so ging die ursprüngliche Idee des Sozialstaats den der Begriff beinhaltet, nach Olof Palme verloren.

Per Albin Hansson von Emil Näsvall im Folkets Park in Malmö

Per Albin Hansson war am 28. Oktober 1885 in ärmlichen Verhältnissen in Malmö aufgewachsen und begann nach der vierjährigen Volksschule zu arbeiten. Als Hansson 16 Jahre alt war, schloss er sich dem Verband der Antialkoholiker Verdani an. Den Gedanken der absoluten Abstinenz verfolgte Per Albin Hansson sein Leben lang, auch wenn er selbst Abende mit Grog liebte. Die Forderung die absolute Abstinenz gesetzlich zu regeln verursachte auch bedeutende Spannungen mit Hjalmar Branting und führte dazu, dass der politische Aufstieg Hanssons, der ab 1910 bei der Zeitung Social-Demokraten in Stockholm arbeitete, bis zum Tode Brantings gebremst wurde.

Der Erfolg von Per Albin Hansson als Ministerpräsident lag jedoch weniger an seiner Einstellung zum Alkohol oder seiner Idee des Folkhemmet, sondern an einer Reihe von politischen Entscheidungen, die den Sozialdemokraten über viele Jahre hinweg die Vormacht boten. Hansson zwang 1917 die revolutionäre Gruppe der Partei, die heutigen Linken, die Sozialdemokraten zu verlassen, er spielte eine wichtige Rolle bei der Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Schweden und er sorgte als Verteidigungsminister für die Abrüstung um Gelder für soziale Maßnahmen zu befreien. Mit der sogenannten Baltenauslieferung verursachte Per Albin Hansson allerdings auch den ersten politischen Skandal Schwedens nach dem Zweiten Weltkrieg, entging jedoch durch seinen plötzlichen Tod den bedeutendsten Kritiken.


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6. Oktober 1820: Jenny Lind erscheint auf einem schwedischen Geldschein
6. Oktober 1821: Der schwedische Naturwissenschaftler Anders Jahan Retzius
6. Oktober 1869: Bo Bergman, zwischen Realismus und Belletristik
6. Oktober 1888: Der schwedische Künstler Einar Nerman
6. Oktober 1942: Anna Wahlgren und die Bibel für Mütter
6. Oktober 1942: Anna Wahlgren und das Barnaboken
6. Oktober 1958: Die Mosebackes Monarchie wird ausgerufen

Copyright: Herbert Kårlin

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