Montag, 4. April 2016

Der Operakällaren in Stockholm

Im Grunde geht der Operakällaren im zentralen Stockholm bis zum Jahr 1787 zurück, als Gustav III. seine Oper baute, denn in der Oper wurde auch ein Restaurant geöffnet in dem vor allem Schauspieler, Künstler, Schriftsteller und auch Politiker verkehrten. Restaurant war für diese Einrichtungwährend der ersten Jahre jedoch das falsche Wort, denn es gab nur wenige Tische und sehr einfaches Essen, denn man ging in den Operakällaren um zu trinken. Erst ab 1870 entwickelte sich der Operakällaren zu einem Edelrestaurant. Ende des 19. Jahrhunderts war dann jedoch deutlich, dass die Oper für moderne Aufführungen zu klein war, also wurde sie abgerissen und der Operakällaren verschwand ebenfalls.

Mit der neuen Oper in Stockholm kehrte auch der Operakällaren zurück, der am 4. April 1895 eingeweiht wurde. Die Einweihung war mit einem Skandal verbunden, denn der Künstler Oscar Björk hatte den exklusiven Speisesaal mit zahlreichen nackten badenden Frauen verziert, was die Puritaner Stockholms zum Protest rief. Auch August Strindberg und Viktor Rydberg, die die Malerei verteidigten, konnten die Entscheidung des Königs Oscar III. nicht ändern und der Künstler musste, gemäß des Königs, etwas „Schilf“ wachsen lassen. Die Dekoration des Speisesaals ist bis heute erhalten, auch wenn die Einrichtung als solches 2005 vom Architekten Claesson Koivisto Rune modernisiert wurde.

Heute ist der Operakällaren, der in Stockholm meist als „Terrassen“ bezeichnet wird, natürlich weitaus mehr als nur ein exklusives Speiselokal, denn es kam das Operncafé (Café Opera) mit der Deckenmalerei des Künstlers Vicke Andrén hinzu und 1905 öffnete auch die Opernbar (Operabaren), denn der Operakällaren wollte sich dem hohen Niveau des nahen Grand Hotel und dem Hotell Rydberg anpassen, was auch gut gelang, denn zu den berühmtesten Stammgästen zählt der Operakällaren Anders Zorn und Albert Engström. Auch wenn vieles im Operakällaren noch an eine vergangene Epoche erinnert, so zog auch die moderne Zeit ein, denn nachdem das Restaurant bereits 1961 modernisiert wurde, verwandelte sich das Café Opera 1980 in eine Brasserie mit Nachtklub und Casino, wobei der Nachtklub mittlerweile zu den exklusivsten Stockholms gehört.


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Copyright: Herbert Kårlin

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