Donnerstag, 5. März 2015

Carl Cederström, vom Landwirt zum Flugpionier

Freiherr Carl Cederström kam am 5. März 1867 in Stockholm zur Welt und wollte in seiner Jugend Schauspieler werden, was jedoch ein Traum bleiben musste, da ihn sein Vater dazu zwang eine landwirtschaftliche höhere Ausbildung zu machen. Nach seinem Examen im Jahre 1890 entschied sich Cederström jedoch dazu in die USA zu gehen um sich dort mit Schafhandel und als Liedersänger über Wasser zu halten. Zahn Jahre später kehrte Cederström so arm wie zuvor zurück nach Schweden und pachtete ein kleines Gut, das ihn gerade einmal ernähren konnte, da sich der Landwirt nur notdürftig mit der Landwirtschaft beschäftigte und jede Chance wahrnahm vom Stadtleben zu profitieren.

Im Jahr 1907 war es für Carl Cederström klar, dass seine Zukunft kaum auf dem Lande zu finden war und er gründete in Stockholm ein Autounternehmen, das sich vor allem darauf spezialisierte seine Fahrzeuge an die reiche Schicht der schwedischen Hauptstadt zu vermieten um diese zum Theater oder den abendlichen Soupers zu fahren. Aber auch wenn das Geschäft hervorragend lief, so konnten Automobile Cederström ebenfalls nicht lange in ihrem Bann behalten, denn als er 1909 während eines beruflichen Aufenthalts in Köln Louis Blériot mit seiner Maschine in den Lüften sah, gab es nur noch ein Ziel für den Autohändler, nämlich selbst zu fliegen.

Bereits 1910 ging Carl Cederström daher nach Pau um in Blériots Flugschule die Kunst des Fliegens zu erlernen. Und am 2. Mai des gleichen Jahres wurde ihm der Pilotenschein Nummer 74 erteilt. Damit wurde Cederström zum ersten Piloten Schwedens, der anschließend auch gerne seine Flugkünste zeigte, aber 1911 auch seine eigene Flugschule gründete und ab 1916, gemeinsam mit Lars Fjällbäck Flugzeuge des Typs Curtiss für die schwedische Luftwaffe baute, und so nebenbei Transportflüge unternahm. Wie die meisten Piloten der Pionierzeit der Luftfahrt, so beendete auch Cederström sein Leben am 29. Juni 1918 bei einem Absturz einer Maschine vor Åland. Als Ironie des Schicksals kann man dabei sehen, dass er an diesem Tag nicht am Steuer saß, sondern Copilot von Carl Gustaf Krokstedt war, einem seiner früheren Flugschüler.


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Copyright: Herbert Kårlin

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